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Die Alemannia Aachen GmbH hat heute beim Amtsgericht Aachen einen Insolvenzantrag gestellt. In einer Pressemitteilung auf der Vereinswebseite wird die Stellung des Insolvenzantrags u.a. damit begründet, dass ein Investoreneinstieg bei der Alemannia zuletzt an der ablehnenden Haltung der Fanszene scheiterte.
Der heutige Insolvenzantrag ist bereits der Zweite von Alemannia Aachen. „Schweren Herzens haben sich Geschäftsführung und Aufsichtsrat der Alemannia Aachen GmbH aufgrund der zu beachtenden rechtlichen Vorschriften entschlossen, am heutigen Tag Insolvenzantrag beim Amtsgericht Aachen einzureichen. Der Antrag wurde wegen drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt. Dieser Schritt war erforderlich geworden, nachdem trotz intensivster Bemühungen unter anderem die Verhandlungen mit einer Investorengruppe bis in die vergangene Woche ohne Erfolg geblieben waren. Die Option, gemeinsam mit einem starken Investor eine Rückkehr in den Profifußball anzustreben, scheiterte trotz guter sportlicher Leistung nicht zuletzt an der nach wie vor ablehnenden Haltung großer Teile von Fangruppierungen sowie an Rechtsunsicherheit infolge des zuletzt vom BFH erlassenen Beschlusses zur möglichen Besteuerung von Sanierungsgewinnen“, heißt es in der Mitteilung von Alemannia Aachen.
Der eingetragene Verein TSV Alemannia Aachen ist von dem Insolvenzantrag nicht betroffen. Auf einer Fanveranstaltung zeichnete sich zuletzt ab, dass vielen Fans ein Neuanfang mit der zweiten Mannschaft in einer unteren Liga lieber sei, als ein Anteilsverkauf an eine Investorengruppe und damit eine Entmachtung des eingetragenen Vereins (Faszination Fankurve berichtete). Im Stadion kam es mehrmals zu Fanprotesten, die sich ebenfalls gegen den Einstieg eines Investors positionierten.
Zudem trat der Aufsichtsrat der Alemannia Aachen GmbH gemeinschaftlich zurück. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Alemannia, Dr. Christian Steinborn erklärte dazu: „Wir bedauern zutiefst, dass diese Maßnahmen trotz des unermüdlichen Einsatzes von Mitarbeitern und der Unterstützung unserer Sponsoren, denen wir zu Dank verpflichtet sind, alternativlos geworden sind. Der Insolvenzantrag ist ein für alle sehr schwerer Schritt, stellt aber in der schwierigen Gesamtsituation die einzige Handlungsalternative dar. Wir werden auch nach dem Rücktritt die dann neuen Verantwortlichen nach besten Kräften unterstützen, um diesem einzigartigen Klub doch noch eine wirtschaftliche Perspektive zu ermöglichen.“ Laut Angaben der Aachener Nachrichten sollen dem Regionalligisten Alemannia Aachen wegen des Insolvenzantrags neun Punkte abgezogen werden. (Faszination Fankurve, 21.03.2017)