12.12.2014 - TV-Tipp

Interviews & Infos zu „ULTRA! Aus Liebe zum Fußball“


Ab dem 29. Januar läuft donnerstags um 21:15 Uhr immer live auf Tele 5 der neue Fußballtalk „ULTRA! Aus Liebe zum Fußball“ (Faszination Fankurve berichtete). Nun wurden weitere Details zur Sendung bekannt. Moderator Rudi Brückner beantwortet Fragen zur Sendung im Kurzinterview.


„Echt, kontrovers provozierend, auch mal rebellisch – immer auf den Punkt und fair. Die „ULTRA!“-Themenbereiche reichen von Fan- und Amateurabzocke und den heimlichen Profiteuren, über akute Suchtgefahr unter Profis, den braunen Sumpf und üble Mauscheleien der Lobbyisten, bis hin zur Geld- und Operettenkultur sowie der Frage, wer die Fans für blöd verkaufen will! Vor allem aber: Menschengeschichten, Bewegendes, Echtes – das alles ist „ULTRA!“, aus dem Blickwinkel der Menschen, die den Fußball lieben“, heißt es in der Selbstbeschreibung der Sendung von Tele 5.

Zur Moderation heißt es dort: „Der Moderator und Sportjournalist Rudi Brückner ist für klare Statements bekannt und zugleich berüchtigt. Seine Gesprächstaktik: sehr offensiv, sehr geradeaus, sehr fair. Kuscheln ist nicht, gesunde Härte gehört dazu! An seiner Seite: André Schubert, als frecher ULTRA!Reporter in Fußball-Deutschland unterwegs. Dazu zwei Gäste, die zu einem echten, kontroversen Talk passen! Und natürlich die Fans: Bei ULTRA! sind sie live in der Sendung dabei! Über Facebook und Twitter können sie fortlaufend Kommentare einbringen, die auch aufgegriffen werden.“

Kurzinterview Rudi Brückner
Warum braucht Deutschland diesen Fußball-Talk und was reizt Sie daran?
Ich glaube, dass es Zeit wird, wieder mal Themen und Gespräche zu setzen, die nicht an irgendwelche Absprachen geknüpft sind. Wir wollen Basisdenken und Fankultur vermitteln, einbinden, echte Meinung setzen! Das kann ja ganz hilfreich sein für diejenigen, die sich von Berufs wegen mit Fußball beschäftigen.


Hinter vorgehaltener Hand wird im Fußball gerne und viel Klartext geredet, aber wie wollen Sie ihr Gäste-Versprechen nachhalten?
Indem die Gäste die Hände nicht vor dem Mund halten, bildlich gesprochen, sondern klar sagen, was sie denken! Wir bemühen uns, eine neue ehrliche Plattform zu schaffen, die der geölten Maschinerie trotzt.

Und wie wollen Sie verhindern, dass ihre Gäste im Studio doch noch kalte Füße bekommen?
Unser Studio ist ausreichend geheizt, zweitens wissen die Menschen, worauf sie sich im Gespräch mit uns einlassen. Wir führen die Menschen ja nicht vor! Wir stützen sie in dem Bewusstsein, dass genau sie zu dem jeweiligen Thema am meisten und ehrlichsten zu sagen haben.

Ihre Top 3 Wunschgäste und zu welchen Themen?
Unser Wunsch ist, zu jedem Thema den Gast zu bekommen, der am meisten und ehrlichsten etwas dazu zu sagen hat.

Spielen Sie selbst Fußball?
Wer spielt denn mit fast Sechzig noch Fußball, so dass es ausschaut wie Fußball – außer Paul Breitner. Und so gut wie Paul war ich niemals im Ansatz!

Kurzinterview André Schubert
Erklären Sie uns doch bitte den Sendungstitel. Bei „Ultra“ in Verbindung mit Fußball denkt man ja unweigerlich an Hooligan?
Das liegt eher daran, dass Einige Ultras und Hooligans nicht auseinanderhalten wollen. Hooligans finden wir übrigens Scheiße! Wir sind gewaltiger – allerdings nur wortgewaltiger. Also eher im verbalen Infight. Alles andere wäre auch Irrsinn: Herr Brückner wird nächstes Jahr vermutlich 100 und meine körperliche Konstitution lässt schnelle Bewegungen über einen längeren Zeitraum als 5 Sekunden nicht zu.

Warum braucht Deutschland diesen Fußball-Talk und was reizt Sie daran?
Ehrliche, kompromisslose Meinungen gibt es ja in der Regel nicht. Ich bewege mich unter Fußballprofis, Funktionären und Fachjournalisten wie ein Hamster auf einem Minenfeld. Mein Leben geht aber weiter, auch wenn mich Franz Beckenbauer nicht mehr mögen sollte. Wir wollen Meinungen und wir werden sie bekommen. Wenn Rudi mal was durchrutscht oder er droht altersmilde zu werden, bin ich zur Stelle.


Sie sind der ULTRA-Mann vor Ort – an der Basis. Was ist genau ist ihre Aufgabe?
Ja, ich bin der Mann draußen an der Basis und halte Kontakt zu denen, die vielleicht nicht ganz so ticken wie es irgendwelche Marketingexperten im Fußball gern hätten. Mich kann der Fan live erreichen und wenn es gut und wichtig ist für die Sendung, dann darf, muss ich reingrätschen.

Was sind ihrer Meinung nach die drei größten Missverständnisse zwischen Fans und Funktionären?
Es gibt nur ein grundlegendes Missverständnis, welches auf der Tatsache beruht, dass der Bundesliga-Apparat sich mehr und mehr vom Fan entfernt. Wer glaubt, dass heute Interessenslagen von „normalen“ Fans eine übergeordnete Rolle spielen, der glaubt auch, dass die jetzige Ehefrau von Lothar Matthäus seine letzte ist.

Was passiert, wenn sich morgen ein aktiver deutscher Fußballnationalspieler als schwul outet?
Dann freue ich mich auf die wortreichen Versuche von Bossen wie Niersbach, eine normale Sache als normal und unspektakulär darzustellen.

Der Trailer zur Sendung:
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Das Team
Rudi Brückner (59), bekennender streitbarer, unkonventioneller Geist und Denker, der seine Liebe zum Fußball zum Beruf gemacht hat: über nunmehr drei Jahrzehnte, in allen Mediengattungen. Als leidenschaftlicher Lehrer im Zweitberuf verknüpft er die professionelle journalistische Perspektive mit dem unmittelbaren Blick auf die Themen des täglichen Lebens – auch im Fußball. Seine Medienkarriere begann Rudi Brückner beim WDR, später war er Reporter beim ZDF. Legendär und auch mit Konsequenzen verbunden war sein Interview mit Berti Vogts: „Berti Vogts war damals im Sommer 1993 Nationaltrainer und wollte den Frankfurter Uwe Bein, damals einer der besten Mittelfeldspieler der Liga, ums Verrecken nicht nominieren. Vogts war Gast im Stadion und Rudi hatte ihm die einfache Frage gestellt: ‚Wieso ist Bein keine Alternative und wird nominiert?' Vogts reagierte darauf unhöflich und unwirsch und marschierte einfach weiter. Doch Rudi ließ nicht locker, lief einfach hinterher und stellte immerfort die gleiche Frage, bis Vogts saß und völlig entnervt war. Rudi hat das Ganze dann 1:1 im Sportstudio gezeigt – daraufhin wurde er kaltgestellt“, erinnert sich ein Weggefährte. Mit dem Launch der Sendung „Doppelpass“ 1995 kam seine Karriere als Fußball-Moderator endgültig in Schwung. Als Team-Player der ersten Stunde hat er das Format maßgeblich geprägt und bis heute bei vielen Fans nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Aktuell moderiert Rudi für Sport1.FM, zudem unterrichtet er Deutsch und Sport an einer Montessori-Schule in der Nähe von München.

André Schubert (38) ist freier TV-Autor und Regisseur. Der eigentlich gebürtige Berliner wuchs in NRW auf und ist seinem Heimatverein Borussia Derschlag seit 1984 treu, dazu seit 25 Jahren aktiver Fußballer. Der ausgebildete Rettungsassistent studierte von 1998 bis 2003 Medizin in Köln. Seine TV-Karriere begann André Schubert bei keinem Geringeren als Harald Schmidt, der ihn als Comedy-Autor 2001 entdeckte und förderte, und für den er bis 2007 tätig war. Bis heute arbeitet André Schubert erfolgreich als Regisseur und Comedy-Autor.






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