20.07.2017 - Karlsruher SC

KSC soll Supporters den Dialog verweigert haben


Beim Karlsruher SC scheint der Dialog mit den Supporters Karlsruhe zuletzt in Stocken geraten zu sein. Vom Verein wird zunächst ein „Grundsatzgespräch“ eingefordert. Supporters und Fanprojekt Karlsruhe fordern hingegen eine Wiederaufnahme des Dialogs.

Zuletzt soll ein Gespräch mit dem neuen für die Fanabreit zuständigen Präsidiumsmitglied des Karlsruher SC von Vereinsseite aus abgesagt worden sein. Die Supporters und das Fanprojekt wollen, dass der Fandialog, über den zuletzt beim baden-württembergischen Fangipfel gesprochen wurde, auch in die Tat umgesetzt wird. (Faszination Fankurve, 20.07.2017)


Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme von Supporters und Fanprojekt Karlsruhe:

Der Dialog mit den Fans steht als ein wesentliches Ergebnis des Fußballgipfels aus der vergangenen Woche fest. Dennoch hat der Verein einen in dieser Woche zugesagten Termin mit dem Fanprojekt Karlsruhe und uns überraschend abgesagt.

Erklärungen der Supporters Karlsruhe und des Fanprojekt Karlsruhe zum Staus Quo des Fandialogs in Karlsruhe:

Bereits am 22. Mai 2017, also vor Bekanntwerden der Ergebnisse des Fußballgipfels, war es dem Fanprojekt und uns wichtig, dem neuen für die Fanarbeit zuständigen Präsidiumsmitglied des KSC das Karlsruher 3-Säulen-Modell - bestehend aus Fanprojekt, vereinseigener Fanbetreuung und den Supporters - näher zu bringen. Geplant war, die Räumlichkeiten des Fanprojektes, die dortigen Mitarbeiter, die Vorstandsmitglieder der Supporters und die jeweiligen Rollen und Aufgaben unserer beiden Institutionen in der Fanarbeit vorzustellen und wieder in den gemeinsamen Austausch zu kommen. Dies alles vor Beginn der neuen Runde, um von Anfang an, einen möglichst gemeinsamen Weg der Fanarbeit zu gehen.
In den gemeinsam u.a. zwischen Politik und Vereinen vereinbarten Ergebnissen des politischen Fußballgipfels am 10. Juli 2017 wird die Wichtigkeit des Dialogs mit den Fans immer wieder angeführt. Dies befürworten wir sehr! Überrascht waren wir daher, dass man uns diesen Dialog, trotz Zusage vom 23. Mai 2017, nun in der vergangenen Woche verweigert. Man wolle mit den Supporters vor jeglichem weiteren Dialog und "insbesondere vor dem Hintergrund der Ereignisse der vergangenen Monate" zuerst ein "Grundsatzgespräch" führen. Wir stehen unter gewissen Rahmenbedingungen zu diesem Gespräch, differenzieren aber sehr wohl einerseits zwischen unserer in der Vergangenheit durchaus kritischen vereinspolitischen Arbeit, die seitens der Vereinsführung ein Grundsatzgespräch notwendig macht. Andererseits stehen wir auch für eine von der Vereinspolitik unabhängige Fanarbeit ein. Letzteres sehen wir als Grundlage unserer Einladung an den Verein das Fanprojekt und uns kennenzulernen. Da in dem genannten Grundsatzgespräch das Fanprojekt außen vor ist, bedauern wir, dass diesem sehr wichtigen Bestandteil des 3-Säulen-Modells keine Möglichkeit des Austauschs vor Saisonbeginn gegeben wird.

Fanprojekt Karlsruhe:
Wir, das Fanprojekt Karlsruhe, wünschen uns, dass nach dem Sicherheitsgipfel in Baden-Württemberg und verschiedenen Arbeitsgruppen zum Thema Sicherheit im Fußball, die Ergebnisse auch in Karlsruhe umgesetzt werden. Ein Punkt, die hohe Dialogbereitschaft von allen beteiligten Institutionen wurde erneut gefordert und unterstrichen. Dies war im vergangenen Jahr aus unserer Sicht leider nicht der Fall. Das Fanprojekt beklagt eine mangelnde Bereitschaft des Vereins, den im Lizensierungsverfahren geforderten Fandialog zu führen. Das zu recht gelobte Karlsruher „3-Säulen-Modell“ tagt seit geraumer Zeit nicht mehr und auch die Präsidiumsrunde, geführt durch den damaligen Vizepräsidenten Herrn Schattling, existiert aktuell ebenfalls nicht mehr. An diesen Gesprächen nahmen jeweils der Vizepräsident, der Fanbeauftragte, die Supporters, das Fanprojekt und ein Vertreter der Ultras teil. Die Ultras verließen diese Gesprächsrunde bereits vor mehr als einem Jahr und quittierten die Zusammenarbeit mit dem Verein aus eigenen Gründen. Die Supporters waren und sind für das Fanprojekt hierbei immer eine verlässliche und konstruktive Konstante im Dialog. So findet ein Austausch mit den Supporters und den Ultras regelmäßig statt.
Wir als Fanprojekt Karlsruhe möchten diese Zeilen nicht als Generalkritik am Verein verstanden wissen. Auf der Arbeitsebene gibt es mit dem Verein und seinen Mitarbeitern einen guten, professionellen und kontinuierlichen Austausch. Dies sehen wir allerdings losgelöst vom oben beschriebenen Fandialog.
Aus diesem Grund möchten wir den Wunsch nach einem Dialog auf Augenhöhe mit konstruktiven Gesprächen bekräftigen und hoffen, dass dies im Laufe der kommenden Saison gelingt und alle Beteiligten wieder an den Tisch bringt.
Karlsruhe, 19. Juli 2017
SUPPORTERS KARLSRUHE 1986 e.V.
FANPROJEKT KARLSRUHE

Fanfotos Karlsruher SC




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