20.09.2020 - 1. FC Kaiserslautern

Kaiserslautern gegen Dresden war nicht ausverkauft


4.985 Zuschauer hätten am Freitagabend zum Auftaktspiel der 3. Liga zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Dynamo Dresden ins Fritz-Walter-Stadion gedurft. Letztlich waren nur 4.150 Fans auf dem Betzenberg. Somit blieben über 800 Plätze, die besetzt werden durften, leer.

Das Fanbündnis 1. FC Kaiserslautern, dem auch die Ultragruppen vom FCK angehören, hatte bereits im Vorfeld der Partie angekündigt, dass es mit den aktuellen Einschränkungen keinen organisierten Support auf dem Betzenberg geben wird (Faszination Fankurve berichtete). „Für uns ist ein möglicherfrüherer Gang ins Stadion bei Teilöffnungen, die mit Mindestabständen und Sitzplätzen einhergehen, jedoch nicht mit unserem Verständnis einer lebendigen und leidenschaftlichen Fankultur vereinbar. Deswegen haben wir uns entschieden, Spielen unter diesen Bedingungen nicht in organisierter Form als Gruppen und Fanclubs zu besuchen und den FCK auf anderen Wegen zu unterstützen. Dies ist kein Boykottaufruf!“, hieß es in der Erklärung vom Fanbündnis.

Der 1. FC Kaiserslautern hatte die verfügbaren 4.985 Tickets, die sich durch eine zehnprozentige Auslastung des Stadions ergaben, zuerst den Dauerkarteninhaber und Dauerkarteninhaberinnen der Vorsaison angeboten. Zwei oder vier Tickets durften diese Leute pro Person kaufen. Als die Eintrittskarten in diesem Personenkreis nicht komplett abgesetzt wurden, erhielten auch Vereinsmitglieder ohne Vorsaisonsdauerkarte die Möglichkeit Tickets zu bestellen. Letztlich wurden am Ende trotzdem nur 4.150 der 4.985 verfügbaren Karten abgesetzt. Gästefans waren auch in Kaiserslautern nicht erlaubt.

Das Online-Fanzine Der-Betze-brennt.de ist sich unschlüssig, ob diese geringe Nachfrage nach Tickets an Preisen von über 20 Euro pro Karte, an der frühen Anstoßzeit, am kurzfristigen Ticketverkauf oder an Angst in Zeiten der Corona-Pandemie lag. Zur Stimmung auf dem Betze hieß es dort zudem: „Ein Stück Normalität bot sich dem Zuschauer dennoch, wenn er an diesem Abend ins weite Rund des Fritz-Walter-Stadions blickte und hörte. Und doch war alles anders anders. Die Westkurve blieb noch menschenleer, geöffnet waren lediglich die unteren Bereiche von Nord-, Ost- und Südtribüne. Auch Stehplätze waren nicht gestattet, auch wenn sich die Fans im Eifer der Emotion immer wieder von ihren Sitzplätzen erhoben. Im Block angekommen verhielten sich die Fans vorbildlich. Die strengen Corona-Auflagen, die auch mehrfach per Bandansage im Stadion abgespielt worden sind, wurden ohne zu murren befolgt. Zwischen den einzelnen Zweier- oder Vierergruppen musste Abstand gehalten werden, Mundschutzpflicht galt bis zum eigentlichen Sitzplatz. Doch all das hinderte die Zuschauer nicht daran, ihre Mannschaft zu unterstützen, sie anzufeuern und auch nach dem Rückstand nicht ihren Optimismus zu verlieren. Zwar war die Stimmung noch lange nicht wie in alten Zeiten, auch die Ultras waren wie angekündigt noch nicht optisch sichtbar, aber dennoch sorgte der erstmalige Stadionbesuch nach einem halben Jahr 'Corona-Pause' bei vielen Anwesenden für Gänsehaut. Allenthalben war der Grundtenor: Schön, dass wir wieder da sein können!“ Auf dem Rasen gewannen die Gäste aus Sachsen das Auswärtsspiel in der Pfalz am Freitagabend mit 1:0. (Faszination Fankurve, 20.09.2020)

Fanfotos 1. FC Kaiserslautern




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