02.10.2017 - 1. FC Köln

Kölner Fans setzten Proteste gegen RB Leipzig fort


Rasenballsport Leipzig war gestern im Müngersdorfer Stadion zu Gast. Die Fanszene des 1. FC Köln setzte dabei in Form von Spruchbändern die Proteste gegen RB Leipzig fort. Anhänger von RB Leipzig solidarisierten sich währenddessen mit dem SV Babelsberg 03.

„Red Bull verleiht dem Tod Flügel!“, war auf einem Spruchband der Wilden Horde zu lesen, hinter dem die Namen von verstorbenen Extremsportlern aufgezählt wurden, die von Red Bull gesponsert wurden und verstorben sind. Diese Fälle wurden schon vor Jahren in der ARD-Dokumentation „Die Dunkle Seite von Red Bull“ behandelt.


Wie schon beim letzten Heimspiel verzichteten die Gruppen der Südkurve 1. FC Köln e.V. beim Heimspiel gegen RB Leipzig auf die eigenen Zaunfahnen und präsentierten stattdessen wieder den Spruch „Für die eine bes do en Investitions met Usich op Gewinn - För die andere bes do dat Levve met Sorge, Glöck un Ping! (Für die einen bist du eine Investition mit Aussicht auf Gewinn - Für die anderen bist du das Leben mit Sorgen, Glück und Schmerz“ mit einem Zitat aus dem Song „Wem jehürt die Stadt“ der Kölner Band „Brings“. Die Kölner Fangruppen verzichteten nicht nur Zaunfahnen, sondern auch auf weitere Fanmaterialien, wie Schwenkfahnen und Doppelhalter.


Mit den Plakaten „Standort Müngersdorf unverhandelbar!“ und „Niemand steht es zu, etwas zu verkaufen, was ihm nicht gehört! Ehrliche Arbeit mit gutem Gewissen, statt Taschen füllen und sich verpissen!! Wir wollen keinen Investor!“ äußerten sich Kölner Fans zudem zu den aktuell in Köln diskutierten Themen Stadionneubau an einem anderen Standort versus Ausbau und Kauf des Müngersdorfer Stadions sowie zu einem möglichen Investoreneinstieg. Der Südkurve 1. FC Köln Zusammenschluss stellte mit den Spruchbändern nochmals seine Ablehnung gegenüber Investoren klar.

Rund um das Spiel gab es, wohl vor allem wegen der Vorfälle beim letzten Gastspiel von RB Leipzig, bei dem es zu einer Busblockade und beschädigten Autos der Gästefans kam, ein großes Polizeiaufgebot, vor allem hinter der Südkurve, wo der RB Leipzig Busvor dem Spiel unter starker Polizeibegleitung in die Tiefgarage fuhr.

Die „Fraktion Red Pride“, die Nachwuchsgruppe der „Red Aces“ zeigte beim gestrigen Spiel in Köln im mit etwa 800 RB Leipzig Anhänger gefüllten Gästeblock ein Spruchband mit der Aufschrift „Gegen Nazis und Verbände, die sie decken - Yalla SVB!“ und solidarisierte sich so mit dem SV Babelsberg 03, der gegen den Nordostdeutschen Fußballverband vor ein ordentliches Gericht ziehen will, um die Sportgerichtsbestrafung für „Nazischweine raus“-Rufe beim letzten Brandenburg-Derby revidieren zu lassen. Ein Plakat, das im Zentralstadion in Leipzig von RB Leipzig wohl nicht genehmigt worden und somit verboten gewesen wäre. Nach dem Spruchband auf Schalke ein weiteres Mal, dass RB Leipzig Anhänger mit Plakaten auf Auswärtsspiele ausweichen, die beim Heimspielen wohl nicht erlaubt gewesen wären.


Die RB Leipzig Anhänger kritisierten damit ebenjenen Verband, der neben dem Sächsischen Fußballverband den Aufstieg von Rasenballsport Leipzig erst ermöglichte. RB Leipzig startete in der Saison 2009/2010 unterhalb der Regionalliga und damit außerhalb des Zuständigkeitsbereichs des DFB, der zu Zeiten, in denen bei Red Bull über einen Einstieg beim FC Sachsen Leipzig nachgedacht worden sein soll, Bedenken bei der Lizenzierung signalisiert haben soll. Der Sächsische und den Nordostdeutschen Fußballverband legten RB Leipzig bei der Lizensierung keine Steine in den Weg. Erst die DFL erteilte dem Neuclub nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga drei Auflagen (Logoänderung, niedrigerer Mitgliedsbeitrag und Änderungen in der Vereinsführung), die RB Leipzig aber zur Zufriedenheit der DFL erfüllen konnte.

Der 1. FC Köln holte auch im siebten Ligaspiel der Saison 2017/2018 keinen Sieg und verlor mit 2:1. „Wir haben so eine geile Truppe hinter uns, die uns anfeuert und das respektieren, was wir für eine Leistung gebracht haben“, bedankte sich Leo Bittencourt nach dem Spiel für die Unterstützung der eigenen Fans, die trotz der sportlichen Talfahrt bisher hinter ihrer Mannschaft stehen. (Faszination Fankurve, 02.10.2017)

Fanfotos 1. FC Köln




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