08.02.2011 - 1. FC Köln

Kölner Ultras verletzen Polizisten


Nach dem Kölner Sieg gegen Bayern München kam es am Samstag zu einem Angriff im Stadionumfeld, bei dem Mitglieder der Kölner Ultragruppierung Wilde Horde den stellvertretenden Einsatzleiter der Kölner Polizei und eine weitere Person verletzten. Der 1.FC Köln und die Wilde Horde haben nun eine Stellungnahme zu den Vorfällen und den Konsequenzen abgegeben.

Eine Gruppe bestehend aus dem Leiter der Polizeidirektion West, der zugleich Einsatzleiter bei Heimspielen des 1.FC Köln ist, seinem Stellvertreter und Vertretern der Kölner Sportstätten GmbH waren nach der Bundesligapartie im Stadionumfeld unterwegs, um über weitere Beleuchtungen im Stadionumfeld zu beraten. Dabei wurde den Polizisten eine Mütze entwendet und anschließend wurden sie körperlich attackiert. Bei den Tätern soll es sich um Mitglieder der Wilden Horde handeln. Zwei der mutmaßlichen Täter wurden im Anschluss festgenommen und waren der Polizei bereits im Zusammenhang mit Vorfällen beim Fußball bekannt.

Die Gewerkschaft der Polizei forderte gestern den 1.FC Köln und auch Lukas Podolski auf sich von dieser Fangruppe zu distanzieren. Der Nationalspieler läuft seit der Rückrunde mit einer Kapitänsbinde auf, die er von Mitgliedern der Wilden Horde überreicht bekommen hat. Öfters trägt er eine Mütze, die von der Gruppe vertrieben wird und nach Siegen schwenkte er schon Fahnen von der besagten Gruppe.

Stellungnahme der Wilden Horde:

Nach dem Kölner Sieg gegen Bayern München kam es am Samstag zu einem Angriff im Stadionumfeld, bei Mitglieder der Kölner Ultragruppierung Wilde Horde den stellvertretenden Einsatzleiter der Kölner Polizei verletzten.

Stellungnahme der Wilden Horde Köln 1996 zu den Geschehnissen nach dem Heimspiel gegen Bayern München am 05.02.2011

Nachdem zwei Tage seit dem Heimspiel gegen den FC Bayern München vergangen sind, wollen wir Stellung zu den Vorfällen nach dem Spiel beziehen.

Nach jedem Heimspiel des 1.FC Köln versammelt sich ein Teil unserer Gruppe hinter der Südkurve, so auch nach dem Heimspiel gegen Bayern München. Von da aus begibt sich die Gruppe dann zur naheliegenden Bahnhaltestelle des Stadions, um anschließend die Heimreise anzutreten. Am Samstag kam es dabei an der Vorwiese zu einem inakzeptablen Zwischenfall.

Die Wilde Horde Köln 1996 möchte sich hiermit für das nicht zu tolerierende Verhalten einiger weniger Mitglieder beim 1.FC Köln, bei allen Fans unseres geliebten Vereins, bei unseren Freunden und insbesondere bei den verletzten Personen entschuldigen.

Dieser Vorfall ist bei aller Distanz, die wir gegenüber der exekutiven Gewalt einhalten und allen Kritikpunkten, die wir der Polizei in diesem Land entgegen bringen, nicht zu rechtfertigen! Daher muss die Wilde Horde Köln 1996 die Konsequenzen tragen und wir sind uns mehr als bewusst, dass in diesem Fall Grenzen überschritten worden sind, die so niemals hätten überschritten werden dürfen. Wir verurteilen dementsprechend das fehlerhafte Verhalten einiger unserer Mitglieder, möchten unseren Worten allerdings auch unmittelbar Taten folgen lassen.

Daher werden wir außerhalb der Südkurve 1. FC Köln in der nächsten Zeit nicht mehr als Wilde Horde auftreten. Wir werden zu den nächsten Heimspielen keinen Stand aufbauen, es wird keinen Verkauf unseres Fanzines „Mentalita Kölsch“ geben und auch Aufkleber, Mützen und sonstige Südkurvenartikel können bis auf Weiteres nicht mehr bei uns erworben werden. Außerdem werden wir in dieser Zeit außerhalb der Kurve nicht mehr als Gruppe zu erkennen sein. Dieser Zustand wird so lange anhalten, bis sich einige unserer Mitglieder, wie aber auch einige Ultras aus unserem direkten Umfeld wieder auf die Fundamente besinnen, auf denen unsere Gruppe aufgebaut ist.

In diesem Zusammenhang weisen wir allerdings auch darauf hin, dass die Wilde Horde Köln 1996 positive Ziele im Sinne des Vereins anstrebt und wir daher eine pauschale Verurteilung von uns weisen, wenn einige Wenige in unseren Reihen negativ auffallen.

Die Führungspersonen der Wilden Horde Köln 1996 sind gewillt aus den gemachten Fehlern nicht nur zu lernen, sondern beteiligte Personen aus unserer Gruppe zu sanktionieren und auszusortieren. Dementsprechend werden wir auch intern dafür sorgen, dass konsequent gehandelt wird und sich derartige Vorfälle nicht mehr zutragen können.

Dass die Stellungnahme erst zwei Tage nach dem Spiel erscheint, ist der Tatsache geschuldet, dass wir zunächst intern über Konsequenzen beraten mussten und wir das Gespräch mit dem 1. FC Köln suchen wollten.

Wilde Horde Köln 1996, Februar 2011

Stellungnahme des 1.FC Köln:

Angriff nach Bayern-Spiel

„Grenzen überschritten“

Nach dem 3:2-Erfolg gegen den FC Bayern München kam es am Samstagabend um ca. 18 Uhr zu einem bedauerlichen Vorfall, den der 1. FC Köln auf das Schärfste verurteilt. Im Rahmen einer Begehung wurden der stellvertretende Einsatzleiter der Kölner Polizei sowie ein Mitarbeiter der Kölner Sportstätten GmbH in der Nähe der Vorwiesen des RheinEnergieStadion von einer Gruppe angegriffen und dabei mit Schlägen und Tritten niedergeschlagen und malträtiert.

"Grenzen überschritten"

Aus Sicht des 1. FC Köln steht fest, dass hierbei Grenzen überschritten worden sind. Umso unverständlicher ist der Vorfall, da sich der 1. FC Köln noch im Vorfeld der Partie gegen den FC Bayern München als Reaktion auf die Geschehnisse beim Auswärtsspiel auf St. Pauli mit einem eindringlichen Appell an alle Fans gewandt hatte, auf Gewalt im Zusammenhang mit Bundesligaspielen zu verzichten.

1. FC Köln fordert klare Signale

Der 1. FC Köln fordert nunmehr klare Signale der Gruppierung „Wilde Horde“ und erwartet, dass sich die Gruppierung eindeutig positioniert, in dem sie sich von Gewalt distanziert und abgrenzt. Hierzu wird der Verein zeitnah den Dialog mit Vertretern der Gruppierung „Wilde Horde“ suchen, um Konsequenzen, die sich aus diesem Vorfall ergeben, zu besprechen.

Der 1. FC Köln drückt beiden Geschädigten sein tiefes Bedauern aus und wünscht eine rasche und vollständige Genesung.

Fanfotos 1. FC Köln




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