Erstmals seit den Vorfällen beim Karnevalsderby in Mönchengladbach waren die Ultras von der Wilden Horde und den Boyz Köln gestern wieder geschlossen als Gruppe im Stadion, haben ihre Zaunfahnen aufgehangen und das eigene Team beim Spiel in der Hauptstadt unterstützt.
Damit wurde die aktuelle DFB-Strafe umgangen, die u.a. vorsieht, dass im Gästeblock bei vier Auswärtsspielen des 1. FC Köln alle Fahnen und Zaunfahnen verboten sind. Außerdem dürfen die Tickets für den Gästeblock an Kölner Fans nur personalisiert verkauft werden.
Die hatte gestern zur Folge, dass der eigentliche Gästeblock nur sehr spärlich gefüllt war. Fans der Dömstädter versorgten sich mit Tickets für verschiedene Stadionbereiche, die in der Nähe zum Gästeblock lagen. Eine Personalisierung der Eintrittskarte wurde somit umgangen.
Im Oberrang über dem eigentlichen Gästeblock machte sich die aktive Fanszene des 1. FC Köln breit. Erstmals hingen die Zaunfahnen der drei Ultràgruppen Coloniacs, Wilde Horde und Boyz wieder gemeinsam. Weitere Fanclubs schlossen den Ultras an und supporteten ihr Team, das einen Punkt aus der Hauptstadt entführte.
Die Gesänge galten jedoch nicht ausschließlich dem eigenen Team. Immer wieder wurde auch der DFB kritisiert oder ein „Ihr kriegt uns niemals tot“ Gesang angestimmt. Im Umlauf des Olympiastadions sammelten die Hertha Ultras von den Harlekins Pfandbacher für die Kinderhilfe für leukämie- und tumorkranke Kinder e.V. Berlin Brandenburg (Faszination Fankurve berichtete). Die Ultras des 1. FC Köln beteiligten sich an der Aktion und sammelten am Gästeblock Pfandbecher, die später den Hertha-Ultras übergeben wurden.
Am kommenden Wochenende steht in Köln das rheinische Derby gegen Bayer Leverkusen auf dem Programm. Die Blöcke der Ultras bleiben wegen der DFB-Strafe weiterhin geschlossen. Da die Stadionverbote gegen Mitglieder der Boyz Köln größtenteils weiterhin aktiv sind, werden die Kölner Ultras das Heimspiel gegen Leverkusen, anders als das Spiel in Berlin, nicht im Stadion verfolgen. (Faszination Fankurve, 19.04.2015)
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