07.06.2019 - SSV Jahn Regensburg

Kritische Töne der Ultras Regensburg


Der SSV Jahn Regensburg hat die Saison 2018/2019 als Tabellenachter der 2. Bundesliga beendet und damit locker den Klassenerhalt geschafft. Die Ultras Regensburg haben sich gestern unter dem Titel „Niemand ist größer als der Verein“ trotzdem kritisch zu Ereignissen am letzten Spieltag zu Wort gemeldet.

Die Ultras Regensburg kritisieren darin sowohl die Verteilung von Sponsorenschals auf der Hans Jakob Tribüne, als auch die Art und Weise, wie gewisse Spieler und der Trainer, die Regensburg verlassen, verabschiedet wurden. Die Fanszene verkaufte zuletzt Schals, mit denen eine Bande vor der Hans Jakob Tribüne selbst finanziert werden sollte. Beim Heimspiel gegen Sandhausen verteilte dann ein Sponsor Schals mit Werbeaufdruck im Jahnstadion und damit auch auf der Hans Jakob Tribüne: „Kann man es generell als kritisch werten, dass ein Sponsor seine Werbeaktionen als Fanartikel 'tarnt' und das dann auch noch im Fanblock tut, so war die Aktion hinsichtlich der zeitgleich laufenden Hans Jakob Tribünen-Schals sicherlich sehr unglücklich. Aber das gilt es für uns im Dialog mit dem Verein zu klären. Was aber aus unserer Sicht gar nicht geht, ist die Verwendung solcher Schals bei den Schalparaden auf der Hans Jakob Tribüne. Die Schalparade verkörpert wie nichts anderes die Verbundenheit jedes einzelnen Fans mit dem Verein. Aus den vielen einzelnen Schals ergibt sich ein großes zusammenhängendes Bild des Zusammenhalts mit dem einen gemeinsamen Inhalt: unserem geliebten Sport- und Schwimmverein Jahn Regensburg von 1889. Dieses Bild gehört einzig und alleine uns Fans. Es darf gar nicht erst anfangen, dass sich hier irgendwelche Firmen über die Hintertür 'einkaufen' können – niemand ist größer als der Verein“, kritisieren die Ultras Regensburg diese Aktion.

Aber auch die Art und Weise der Verabschiedung von manchem Spieler und Trainer Achim Beierlorzer, der zum 1. FC Köln in die 1. Bundesliga wechselt, hat den Ultras missfallen. „Weiterhin kann man schon die Stirn runzeln, dass die zeitintensive Auswechslung eines verdienten Spielers plötzlich wichtiger ist als die noch reale Chance, in der Liga Rang 6 zu holen. Niemand sollte größer als der Verein sein und das vor allem dann, wenn er nicht mal in selbigem eine Größe ist wie Achim Beierlorzer. Es steht außer Frage, dass dieser in den vergangenen beiden Jahren ein hervorragender Dienstleister des Vereines war. Es war eine Zusammenarbeit, die für beide Seiten absolut erfolgreich war. Der SSV Jahn hatte für zwei Jahre einen fachlich hervorragenden Trainer, der sich in dieser Zeit ebenso weiterentwickeln konnte, dass er nun einen finanziell und sportlich sicherlich lukrativen Vertrag in der Bundesliga unterschreiben konnte. Die Kooperation kann also in jedem Falle als Erfolg gewertet werden – nicht weniger, aber eben auch nicht mehr. Warum wird um ihn ein solcher Hype gemacht?“, fragen sich die Ultras Regensburg.

Die Ultras Regensburg begrüßen hingegen, dass mit Mersad Selimbegovic nun ein Cheftrainer berufen wurde, den die Ultras als Teil der Jahnfamilie sehen. Eben diese Jahnfamilie mache den Verein aus. Und diese Familie werde durch Personen zusammengehalten, die mit Jahn Regensburg auch schwere Zeiten durchgemacht haben. „Lasst uns diese Werte hochhalten, lasst uns den Verein hochhalten, feiern, nach vorne schreien – an jedem Tag und an jedem Ort. Lasst uns gemeinsam dafür kämpfen, dass der Jahn trotz allem Wachstum eine Familie bleibt! Eine Familie, die zusammenhält, die ihre Werte lebt und die sich treu bleibt. Und eine Familie, in der niemand größer ist, als sie selbst – als der Verein SSV Jahn 1889 Regensburg“, so die Ultras Regensburg zum Ende ihrer Stellungnahme. (Faszination Fankurve, 07.06.2019)

Fanfotos SSV Jahn Regensburg




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