19.03.2018 - Bayer 04 Leverkusen

Laut Polizei Köln drohte beim Derby eine Spielabsage


Im Müngersdorfer Stadion kam es gestern zum rheinischen Derby zwischen dem 1. FC Köln und Bayer Leverkusen (Faszination Fankurve berichtete). Die Polizei Köln machte nun öffentlich, dass wegen einer geplanten Pyroaktion mit einer Absage des Derbys gedroht worden sein soll.

„Nach Öffnung des Stadions wurde mittels Überwachungskameras im Oberrang des Gästeblocks unmittelbar an der Brüstung zum Unterrang beobachtet, dass Leverkusener Störer in großen Mengen Pyrotechnik präparierten und anschließend verteilten. Diese Personen waren zu diesem Zeitpunkt bereits vermummt. Der Polizeieinsatzleiter wies den Veranstalter auf diesen Umstand hin und ließ den weiteren Einlass zunächst stoppen“, teilte die Polizei Köln dazu mit.


Nachdem sich Veranstalter, Feuerwehr und Polizei deswegen getroffen haben, soll auch eine Spielabsage oder ein verspäteter Anpfiff in Betracht gezogen worden sein. Mit dem Schiedsrichter soll bereits Kontakt aufgenommen worden sein. Anschließend soll sich der Einsatzleiter der Polizei, Volker Lange, persönlich in den Gästeblock begeben und erklärt haben, dass zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Bayer Leverkusen-Fans mehr ins Stadion gelassen wurden und ein Spielabbruch möglich sei. „Vertreter der Leverkusener Störer sicherten schließlich zu, keine Böller oder Leuchtraketen einzusetzen und keine Gegenstände auf das Spielfeld zu werfen, um den Spielverlauf nicht zu stören. Im Laufe des Spieles hielten sich die Ultras aus Leverkusen an alle von ihnen vorgeschlagenen Einschränkungen des Pyrogebrauchs“, erklärt die Polizei, warum das Derby dennoch wie geplant durchgeführt wurde.

Im Oberrang des Gästeblocks wurden während des Spiels immer mal wieder ein paar Bengalische Fackeln, Stroboskope und Rauch gezündet. In der Nordkurve neben dem Gästeblock wurde gegen Ende des Spiels zudem ein wenig roter Rauch gezündet. Nach dem Derby zog die Polizei Köln eine positive Bilanz, da die Fantrennung konsequent durchgesetzt wurde.

Letztlich zeigte das Vorgehen der Leverkusener Ultras gestern somit, dass kontrollierte Abbrennen von Pyrotechnik, ohne den Einsatz von Böllern und Raketen, von der Polizei in Deutschland akzeptiert werden könnte. Schließlich gab sich die Polizei Köln mit dem kontrollierten Abbrennen gestern zufrieden und zog nach dem Derby eine positive Bilanz. Schon vor Jahren forderten die deutschen Fanszenen eine Legalisierung von Pyrotechnik im Rahmen der „Pyrotechnik legalisieren – Emotionen respektieren“-Kampagne. In der Südkurve thematisierten Kölner Ultras beim gestrigen Derby vor allem die Auseinandersetzungen am Vortag in Leverkusen (Faszination Fankurve berichtete). (Faszination Fankurve, 19.03.2018)

Fanfotos Bayer 04 Leverkusen




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