24.05.2019 - VfB Stuttgart/Union Berlin

Lautstarke Stimmung beim Relegationsspiel in Stuttgart


Im ausverkauften Neckarstadion kam es gestern vor 58.619 zum Relegationshinspiel zwischen dem VfB Stuttgart und dem 1. FC Union Berlin. Beide Fanlager fielen bei der wichtigen Partie vor allem durch lautstarken Support der eigenen Mannschaft auf. Wir erklären, was gestern auf den Rängen los war.

Während das Commando Cannstatt vorab alle VfB-Fans aufgerufen hatte, in Weiß zu erscheinen, erklärte das Wuhlesyndikat: „Alle in Rot nach Stuttgart!“ (Faszination Fankurve berichtete). So kam es dann auch, dass das Neckarstadion gestern farblich aufgeteilt war. Während der Gästeblock komplett in Rot erschien, erstrahlte das restliche Stadion weitestgehend in Weiß.


Im Vorfeld des Spiels trafen sich die aktive Fanszene vom FC Union Berlin sowie die Sonderzugfahrer in einem Biergarten in der Stuttgarter Innenstadt, von wo aus es nach ein paar Stunden mit der Bahn in Richtung Neckarstadion ging.

Die Fanszene des VfB Stuttgart traf sich hingegen am Bahnhof Bad Cannstatt. Von dort organisierte das Commando Cannstatt einen Fanmarsch zur Cannstatter Kurve, der relativ schnellen Schrittes die kurze Strecke zurückgelegt haben soll.

Im Stadion fing der Support der Cannstatter Kurve am gestrigen Abend bereits sehr früh an, womit die Bedeutung des Spiels nochmal unterstrichen wurde. Spätestens beim Anpfiff war die Stimmung dann am Siedepunkt und fast das gesamte Stadion stimmte in den „Olé olé ola - Wir sind immer für dich da“-Gesang der Cannstatter Kurve mit ein. Der VfB Stuttgart hatte noch Fähnchen verteilt, die außerhalb der Cannstatter Kurve geschwenkt wurden.


Doch auch die Gästefans hatten gestern einen guten Tag und sangen gegen die ebenfalls laute Cannstatter Kurve an. Union Berlin hat mit etwa 4.000 verkauften Tickets das eigene Gästekontingent nicht komplett ausgeschöpft. An der Tageskasse wurden trotzdem keine Gästetickets mehr verkauft. Dort konnten nur reservierte Tickets abgeholt werden. Spruchbänder gab es gestern im Neckarstadion nur ein einziges zu sehen. Auf dem Plakat des Wuhlesyndikats stand „Videobeweis, Relegation und Dietrich abschaffen!“ im Gästeblock. Damit positionierten sich die Union Berlin Ultras nicht nur gegen den Videobeweis und die Wiedereinführung der Relegation, sondern auch gegen VfB-Präsident Wolfgang Dietrich, gegen den die aktive Stuttgarter Fanszene schon seit Monaten mobil macht.

Der Torjubel beim Public Viewing im Stadion an der Alten Försterei:


Auf dem Rasen ging der bisherige Erstligist durch ein Tor von Gentner in der 42. Minute mit 1:0 in Führung. Doch der bisherige Zweitligist glich im direkten Gegenzug durch einen Treffer von Abdullahi aus. In der zweiten Halbzeit war es Gomez, der in der 51. Minute für die erneute Stuttgarter Führung sorgte, indem sein Rechtsschuss unhaltbar abgefälscht wurde. In der 68. Minute traf Friedrich per Kopf für die Gäste aus Ost-Berlin, was erneut für lautstarken Jubel im Gästeblock, aber auch beim Public Viewing im Stadion an der Alten Försterei sorgte.


Nach Abpfiff wurden die Union Berlin-Spieler vom roten Gästeblock lautstark beklatscht. Auf der Gegenseite sah dies etwas anders aus. Die Fangemeinde vom VfB Stuttgart war gespalten. Teilweise wurde geklatscht und teilweise gepfiffen. Ein paar VfB-Ultras sprangen sogar in den Innenraum, um sich über die Leistung der eigenen Mannschaft zu beschweren. Zudem zeigten Stuttgarter Ultras wieder das „Stuttgart kämpfen -Dietrich raus“-Banner und weitere Botschaften gegen den Präsidenten. Am Monntag kommt es im Stadion an der Alten Försterei dann zum entscheidenden Rückspiel. Das Spiel ist restlos ausverkauft. (Faszination Fankurve, 24.05.2019)