11.07.2014 - Rapid Wien

Lebenslange Stadionverbote für Rapid-Fans?


Gestern erschien ein Kurier Artikel, indem der Präsident von Rapid Wien, Michael Krammer mit den Worten „Es kommen lebenslange Stadionverbote“ zitiert wird. Diese Aussage stammt nach Angaben der Pressestelle von Rapid Wien aus dem April 2014 und bezieht sich auf einen bestimmten Fall.

Rapid Wien erklärt gegenüber Faszination Fankurve, dass diese Aussage den Vorfall bezogen war, bei dem ein U19 Spieler von Austria Wien von Rapid-Anhängern attackiert wurde. Die Aussage bezieht sich somit nicht auf die Anklagen wegen Landfriedensbruch wegen Vorfällen beim Spiel gegen den 1. FC Nürnberg.

Vor Gericht werden aktuell mehrere Verfahren gegen Rapid Wien Fans geführt Für den Übergriff auf den U19 Spieler von Austria Wien müssen sich zehn Rapid Fans vor Gericht verantworten. Wegen der Vorfälle beim Freundschaftsspiel gegen den 1. FC Nürnberg müssen sich 29 Rapid-Fans vor Gericht verantworten. Gegen 18 andere Rapid-Fans wurden die Verfahren bereits eingestellt. Außerdem läuft noch ein Verfahren gegen Rapid-Fans, die bei einem Derby gegen Austria Wien in an Handgemenge verwickelt waren.

Ein lebenslanges Stadionverbot spricht Rapid aber nur gegen Täter des Übergriffs auf den U 19 Spielern aus, wie Rapid Wien gegenüber Faszination Fankurve bestätigte. Dabei betont der Verein, dass die Stadionverbote nur ausgesprochen werden, wenn die Schuld der Täter zweifelsfrei bewiesen wurde. Doch ist die Aussprache von lebenslangen Stadionverboten überhaupt möglich?

Stadionverbote in Österreich basieren, ähnlich wie in Deutschland, auf dem Hausrecht der Vereine. Bundesweite Stadionverbot können in Österreich mit einer Länge von bis zu zehn Jahren ausgesprochen werden. Aber auch örtliche Stadionverbote sind in den Stadionverbotsrichtlinien der österreichischen Bundesliga reglementiert. Im Paragraph 7 der Richtlinie heißt es: „Örtliche Stadionverbote können für mindestens zwei Monate bis zehn Jahre ausgesprochen und gegen den Betroffenen nur einmal pro Spieljahr verhängt werden.“ Ob eine Berufung auf das Hausrecht seitens des Vereins nach zehn Jahren vor einem Gericht standhalten wurde bleibt abzuwarten. Die österreichische Bundesliga bestätigte gegenüber Faszination Fankurve, dass die derzeitigen Bestimmungen der Liga bisher keine lebenslange Stadionverbote zulassen.

Somit bleibt fraglich, ob Rapid Wien die am Übergriff beteiligten Fans überhaupt für mehr als zehn Jahre vom Stadion fernhalten kann. (Faszination Fankurve, 11.07.2014)

Fanfotos Rapid Wien




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