Letzte Ruhestätte Volkspark

Die Gesetze, die das deutsche Bestattungswesen reglementieren, sind streng, viel strenger als in England. Anhänger, die dort auch nach ihrem Ableben nicht von ihrem Verein lassen können, haben die Möglichkeit, ihre Asche über dem Spielfeld verstreuen zu lassen. Wahlweise ist die Urnenbestattung neben der Seitenauslinie im Angebot, zumindest in den Stadien, in denen unter der Grasnarbe noch nicht alles dicht an dicht belegt ist.

Derartiges ist in deutschen Landen nicht vorgesehen, doch haben Fans des Hamburger SV wahrscheinlich schon bald die Gelegenheit, dort eine letzte Ruhe zu finden, wo man das Stadion sehen und den Torjubel fast so laut hören kann wie im Stadioninneren. Auf dem Hauptfriedhof Altona, in jenem Bereich, der nur rund 50 Meter vom Stadion entfernt direkt gegenüber dem Westeingang liegt, soll ein Areal zukünftig ausschließlich den verstorbenen HSV-Mitgliedern vorbehalten sein.

Die Idee kam von der Friedhofsgenossenschaft, doch spätestens seit die Planungen in der Presse auftauchten, entstehen immer mehr Ideen, wie sich der Bereich gestalten ließe. Eine übermäßig farbenfrohe Gestaltung in Schwarz, Blau und Weiß darf es aus Pietätsgründen nicht sein, Blumen in entsprechenden Farben, angeordnet in Rautenform sind hingegen möglich. Weiterhin sollen hier das früher am Rothenbaum stehende HSV-Ehrenmal eine Heimat finden und Parkbänke in Form eines angedeuteten Stadionrunds aufgestellt werden. Angebote von Landschaftsbaubetrieben wurden inzwischen eingeholt. Dass die Flächen hierdurch geringfügig teurer als reguläre Gräber werden, liegt auf der Hand.

Wird das Vorhaben umgesetzt, böte sich zunächst Platz für rund 400 Ruhestätten – die genaue Zahl hängt von den individuellen Wünschen ab. Weil aufgrund erster Nachfragen davon ausgegangen werden kann, dass schnell „ausverkauft“ gemeldet werden muss, gibt es bereits Überlegungen, auch das angrenzende Grabfeld dem HSV zu widmen. (Faszination Fankurve, 01.08.2006)