Man hätte es vorher wissen können

Etwas verspätet meldet sich The day after... aus dem Wochenende zurück und hat natürlich einen Blick auf die Klassiker des vergangenen Spieltags geschaut, aber auch wie immer abseits des Stadion etwas genauer hingeschaut.

Für das größte Aufsehen sorgte am Wochenende wohl das Aufeinandertreffen zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Eintracht Frankfurt. Die Gäste aus Hessen mobilisierten die Massen schon Wochen vor dem Spiel und sorgten mit einem eigens angefertigten Video für Furore. Gewaltaufruf und Verrohung der Fankultur wurde den Ultras Frankfurt vorgeworfen. Und in der Tat, das Video wurde bis heute mehr als 150.000 mal angeschaut. Wild wurde nicht nur bei den Medien gemutmaßt, auch etliche Fanforen widmeten sich dem Video, anstatt abzuwarten, was es damit überhaupt auf sich hat. Das Video hat die Wirkung aber anscheinend nicht verfehlt. Mehrere Tausend Eintracht-Fans folgten dem Aufruf der Ultras Frankfurt und erhielten als Dankeschön gegen einen kleinen Obolus ein Schal oder eine Schlachterschürze auf dem Weg zum Hochsicherheitsspiel nach Kaiserslautern. Mehr als 1.000 Polizisten sicherten das Duell der alten Rivalen, bei dem die Eintracht am Ende deutlich mit 0-3 als Sieger hervorging.

Einen 3-0 Auswärtssieg hätten sich am Samstag auch die Schwaben aus Stuttgart auf Schalke auch gewünscht. Doch es gab nur ein 2-2, das weder dem Tabellenvorletzten aus Gelsenkirchen, noch den Letzten, VfB Stuttgart, etwas brachte. Mit einem Spruchband vor dem Gästeblock appellierten die mitgreisten Schwaben nochmals an die Ehre der Spieler und erinnerten sie daran, dass nach der Trainerentlassung in der vergangenen Woche, nun sie in der Pflicht stehen. Zwei Tage nach dem Unentschieden im Ruhrgebiet gehen einige VfB-Anhänger noch einen Schritt weiter. Mit der Internetseite www.aktion-vfb-2011.de versuchen die Fans eine außerordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen, um gegen den Vorstand vorzugehen, der ihrer Meinung nach seit Jahren verpasst, ein Team zu formen, das nachhaltig Erfolge feiern kann.

Vor etwas mehr als einer Woche protestierten Tausende Fans gemeinsam in Berlin unter anderem für fangerechte Anstoßzeiten und gegen die weitere Spieltagszersplittung. Wohin das führt, dass Partien nach Fernsehgeldern gelegt werden, mussten nun einige Anhänger von zahlreichen Bundesligisten erfahren. Bei der letzten Terminierung der noch ausstehenden Spieltage der Hinrunde unterlief der DFL ein größerer Fauxpas. So wurden auf den Totensonntag. 21- November 2010, Spiele gelegt, obwohl in einigen Bundesländern an diesen Tag Sportveranstaltungen verboten sind. Fans, die sich schon um die Anreise zu den nun verlegten Spiele gekümmert hatten bleiben wohl auf ihren Kosten sitzen. Eine Stellungnahme der DFL diesbezüglich gab es noch nicht.

Auch in der kommenden Woche ist The day after... an gewohnter Stelle für Euch verfügbar. (Faszination Fankurve, 19.10.2010)