20.05.2019 - Hertha BSC/Leverkusen

Marsch, Sonderzug, Wendechoreografie & Pyro


Die Ultras Leverkusen organisierten für das Auswärtsspiel am Samstag bei Hertha BSC einen selbstverwalteten Sonderzug, der Bayer 04-Fans in die Hauptstadt brachte. Die Fanszene von Hertha BSC führte vor dem Spiel hingegen einen Fanmarsch zum Olympiastadion durch.

Treffpunkt für den Marsch war ab 12:00 Uhr am Theodor-Heuss-Platz in Berlin-Westend, von wo aus es etwa eine Stunde später zu Fuß zum Stadion ging. Auf dem Weg zündeten Hertha-Fans vereinzelt Pyrotechnik. Auf dem Weg waren neben Plakaten verschiedener Parteien für die Europawahl auch Plakate der Ostkurve Hertha BSC zu sehen, auf denen sich gegen Polizeigewalt positioniert wurde.


Sowohl der Fanmarsch, als auch die anschließende Wendechoreografie in der Ostkurve des Olympiastadions standen unter dem Motto „In Berlin nur Hertha – Hertha nur in Berlin“. „Der Slogan 'In Berlin nur Hertha – Hertha nur in Berlin' begleitet uns seit Beginn der Stadiondiskussion vor ein paar Jahren und ist momentan aktueller denn je. Hertha wurde vor über 126 Jahren im Herzen von Berlin geboren, Hertha spielt seit über 126 Jahren in und für Berlin und Hertha soll auch in Zukunft in Berlin beheimatet sein! Dieses Motto wurde in der aktuellen Saison wieder mehr in den Fokus gerückt, denn Herthas Geschäftsführung hat bis heute ein öffentliches Bekenntnis zur eigenen Stadt vermieden. Auch deshalb wollen wir den Saisonabschlussmarsch nutzen, um dieser Forderung der Fanszene von Hertha BSC nochmal Nachdruck zu verleihen!“, erklärte der Förderkreis Ostkurve das Motto schon vorm Spiel (Faszination Fankurve berichtete).


Im Unterrang der Ostkurve wurde dazu vor Anpfiff eine passende Choreografie gezeigt. Zunächst war dabei die Botschaft „Hertha nur in Berlin“ zu lesen. Dabei wurde auf die rot-weißen Farben von Berlin zurückgegriffen und ein „Berlin“-Schriftzug in Zetteln dargestellt. Anschließend wechselte das Bild und der andere Teil des Mottos („In Berlin nur Hertha) kam zum Vorschein. Der zweite Teil der Wendechoreografie war in den Vereinsfarben von Hertha BSC gehalten.


Fans von Bayer 04 Leverkusen zeigten zum Intro des Spiels hingegen ein Fahnenmeer, das mit Pyrotechnik untermalt wurde. Zudem wurde noch ein „Gegen Stadionverbote und Repressionen“ hochgehalten. Fünf vermummte Ultras stiegen später noch auf die Mauer des Gästebereichs. Die Buchstaben auf ihren T-Shirts ergaben dabei eine „ACAB!“-Botschaft. Dazu hielten die Ultras Bengalische Fackeln in der Hand. Die Leverkusener Ultràszene hat vor allem wegen einer Auseinandersetzung in Stuttgart (Faszination Fankurve berichtete) aktuell mit Stadionverboten und Bereichbetretungsverboten zu kämpfen. In Berlin traten die SVB-Fans im Rahmen des „Finally Red“-Mottos erneut geschlossen in Rot auf.


Die Werkself gewann das Auswärtsspiel vor 59.287 Zuschauern im Olympiastadion deutlich mit 5:1 und belegt damit zum Saisonende den Platz, der zur Teilnahme an der Champions League-Qualifikation berechtigt. Für die Hertha ging es sportlich am Samstag um nichts mehr. In der Ostkurve wurde Trainer Pal Darbei verabschiedet und dem KSC noch via Spruchband zum Aufstieg gratuliert. (Faszination Fankurve, 20.05.2019)