01.08.2004 - Italien

Marsch für die Ultra-Bewegung


Nach der letztjährigen Premiere in Mailand war es am 19. Juni dieses Jahres die „Federossoblu Bologna“, welche die Ultra-Gruppierungen des Landes in die Emilia Romagna einlud. Fans von insgesamt 84 italienischen Vereinen (davon auch sieben vom Basketball) folgten dem Aufruf, um an einem Aufmarsch teilzunehmen, der in dieser Größe hierzulande nur schwer vorstellbar wäre.

Alphabetisch nach den Städtenamen ihres Vereines geordnet zogen die Gruppen durch die Straßen, die meisten in T-Shirts, deren Aufdrucke die Ziele der Demonstration verdeutlichen sollten: Gemeinsam gegen die Missstände des modernen Fußballs. Auf mitgebrachten Transparenten waren Slogans wie „Schaltet das Fernsehen aus, schaltet die Stadien ein“ oder „Ihr klaut unser Geld und sperrt uns ein, wir werden jetzt und immer Ultras sein“ zu lesen, sowie solche, die die Einheit der Bewegung heraufbeschwören: „Getrennt durch unterschiedlicher Farben, vereint in den Werten“.

Am Martiri-Platz, dem Zielpunkt des Umzuges, fanden sich so insgesamt 8.000 Fans ein, um ein „Manifest der Ultra-Bewegung“ zu verabschieden. Die Kernpunkte sind die altbekannten Themen: Keine anreisefeindlichen Anstoßtermine, „Entmilitarisierung“ der Stadien und die Forderung einer Supervision für die in Italien oft ruinöse Finanzpolitik der Club-Vorstände gefordert.

Carlo Ballestri erstellte für die Organisatoren eine Bilanz: „Es sind rund 3.000 Fans mehr gekommen als im letzten Jahr. Leider haben die Medien nicht ganz so viel darüber berichtet. Ob es den Marsch 2005 geben wird, ist noch offen. Zunächst einmal hat die Liga uns ein Treffen zugesagt, in dem die Probleme diskutiert werden. Und schwebt aber vor, so etwas mal europaweit zu organisieren, denn die Probleme sind überall die gleichen. Es wäre doch ein gute Sache, wenn dann auch Gruppen aus Deutschland dabei wären.“

Zum positiven Fazit der Veranstaltung zählt weiterhin, dass es keinerlei Probleme der Gruppen untereinander gab, und dies obwohl einige anwesend waren, die sonst einen wenig freundlichen Umgang miteinander pflegen. (Faszination Fankurve, 01.08.2004)

Fanfotos Italien




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