19.05.2020 - Podcast

Maßnahmen gegen Ultras in Italien, Polizeigewalt hierzulande


In der heutigen Ausgabe unseres Faszination Fankurve-Podcasts sprechen wir über unsere Berichterstattung vom März 2007, als in Italien neue Maßnahmen verabschiedet wurden , die den Support fortan stark einschränken sollten. Das Thema Polizeigewalt ist im heutigen Rückblick gleich mehrfach Thema.

Die italienische Regierung verschärfte nochmal die „Anti-Gewalt-Maßnahmen“. Für ein Spruchband mit rassistischem Inhalt wurden bis zu fünf Jahre Gefängnis in Aussicht gestellt. Auffällige Fans konnten direkt vor Gericht gebracht werden. Das italienische Innenministerium beschloss drastische Sofortmaßnahmen, die den Support stark reglementierten. Spruchbänder und Fahnen durften nur noch mit vorheriger Genehmigung mit ins Stadion genommen werden, Trommeln und Megafone waren komplett verboten.

Im März 2007 musste sich ein Polizist vor dem Amtsgericht Aue verantworten, nachdem es nach dem Spiel Auerbach gegen Chemnitz mehrere verletzte Zuschauer in Folge eines übertriebenen Polizeieinsatzes gegeben hatte.

Schwere Vorwürfe gegen die Dortmunder Polizei machte die „Rot-Schwarze Hilfe“ aus Nürnberg. Vor dem Spiel in Dortmund soll ein Polizist einem Nürnberger Fan ins Gesicht haben. Mehrere Fans sollen grundlos festgenommen worden sein. Auch nach dem Spiel gab es weitere Vorfälle. Die Rot-Schwarze Hilfe forderte auch den Verein auf, die betroffenen Fans zu unterstützen.


Nachdem Mitglieder der Ultras Leverkusen Aufenthaltsverbote bekamen, verzichtete die Gruppe auf die Fahrt zum Auswärtsspiel beim FSV Mainz. Stattdessen wollte man das Heimspiel der Amateure gegen Holstein Kiel besuchen. Die Supporters Mainz hatten vor dem Spiel gegen Leverkusen eine Demonstration für ein neues Stadion angekündigt.

Fans des 1.FC Köln erhoben schwere Vorwürfe gegen den Karlsruher Sicherheitsdienst und der FC St. Pauli wollte seine Fans vor Aussprache von Stadionverboten erst anhören und danach entscheiden, wie man weiter vorgehen wolle.

In Dresden gaben die Ultras Dynamo bekannt, das sie bei Heimspielen bis zum Ende der Saison nicht mehr als Gruppe auftreten werden. Grund waren ausgesprochene Stadionverbote gegen elf Fans. Nach sechs Jahren kam es wieder zum Aufeinandertreffen zwischen dem 1. FC Magdeburg und Dynamo Dresden. Die aktive Szene der Magdeburger rief zu einem gemeinsamen Marsch zum Stadion auf, um Präsenz zu zeigen und sich auf das Spiel einzustimmen.

Nachdem beim Spiel Schalke 04 gegen den Hamburger SV viele Fans nach dem Führungstreffer fluchtartig das Stadion verließen und die eigenen Spieler auspfiffen und beleidigten, wandte sich die aktive Schalker Fanszene in einem Brief an die Schalke-Anhänger. Dort wurde bemängelt, dass sich seit „Arena-Zeiten“ immer mehr Fußballtouristen im Stadion befinden.

Auch außerhalb von Deutschland war Polizeigewalt im März 2007 Thema. Beim Spiel Osasuna gegen den Rangers FC gab es, nach Dafürhalten einiger Verantwortlicher, einen unverhältnismäßigen Einsatz der Polizei gegen die Rangers-Fans. Die schottischen Fans konnten sich problemlos Karten für die Heimbereiche kaufen. Sogar der britische Botschafter hatte vor dem Spiel auf mangelnde Sicherheitsvorkehrungen aufmerksam gemacht. Der Verein hatte nach den Vorfällen Beschwerde bei der UEFA eingelegt.

Eine etwas andere Tabelle wurde in England veröffentlicht. In Tabellenform wurden die Vereinsanhänger aufgelistet, die sich während Zugfahrten am Schlechtesten benahmen. Manchester United führte die Tabelle an, gefolgt von Coventry City und Aston Villa. Nach Vorfällen beim Wiener Derby erhielten Rapid Fans nur noch gegen Vorlage des Personalausweises Karten für Auswärtsspiele. Diese und weitere Themen könnt ihr in der 19. Folge unseres Faszination Fankurve-Podcasts in der „Football was my first love“-App nachhören. (Faszination Fankurve, 19.05.2020)








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