19.08.2014 - FC Sion / FC Basel

Mit Gratis-Käse und freiem Eintritt gegen Hooligans?


FC Sion Präsident Christian Constantin hat sich beim Kampf gegen Gewalt etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Er erließ den Gästefans aus Basel beim Spiel gegen den FC Sion den Eintritt und spendierte eine Portion Raclettekäse. Die Basel-Fans lehnten ab und überwiesen ihm den Ticketpreis.

Insgesamt 10.000 Franken (über 8.000 Euro) sammelte die Muttenzerkurve, die schon vorher zum Bezahlen des Eintritts trotz kostenlosem Eintritt aufrief. Die Basel-Fans nahmen die Einladung nicht an, weil die Eingangskontrollen im Stade de Tourbillon nach wie vor sehr streng sein sollen. Das wird in Basel nicht als gastfreundlich empfunden.

Die 10.000 Franken soll Constantin nach Erhalt direkt gespendet haben. Die FCB-Fans zeigten beim Spiel in Sion ein Spruchband auf Schwiizerdütsch: „Tickets gratis – aber am Eingang alles beim Alten. Den Eintritt hast du und das Raclette kannst du behalten“. Der Sion-Präsident dürfte mit derAktion trotzdem zufrieden gewesen sein, da es bei dem Spiel ruhig blieb. Darum ging es ihm schließlich.

Anders sah es beim Spiel zwischen dem FC Luzern und dem FC Zürich aus. Vor und nach dem Fußballspiel FC Luzern gegen FC Zürich vom Samstagabend hat die Luzerner Polizei den Ordnungsdienst eingesetzt um die Fangruppierungen auseinander zu halten. Dabei wurde die Polizei mit Steinen beworfen. Fünf Polizisten verletzten sich im Einsatz und mussten ärztlich versorgt werden. Es entstand Sachschaden an Stadioneinrichtung und Bussen.

Mit einem Fanzug sind am Samstag über 600 Fans des FC Zürich nach Luzern gereist. Nach der Ankunft in Luzern haben sie mehrere Böller und Rauchkörper gezündet. Der Transport zum Fussballstadion verlief anschliessend ohne Zwischenfälle.
Während der Einlassphase ins Stadion kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen FCZ- Fans und dem Sicherheitsdienst im Stadion. Fans vermummten sich griffen den Sicherheitsdienst an und drückten eine Absperrung ein. Der Ordnungsdienst der Polizei musste Gummischrot einsetzen, damit die Situation nicht eskalierte. Während des Spiels feuerten beide Fangruppierungen zudem mehrmals Pyros ab. Jene Fans, welche Pyros gezündet hatten, versteckten sich vor und nach ihren Aktionen unter den mitgebrachten großen Fahnen.

Nach dem Spiel begaben sich die FCL-Fans auf der vereinbarten Route vom Stadion in Richtung Fanlokal. Aus diesem Zug lösten sich ca. 40 Personen. Die Fans bewarfen den Buskonvoi der FCZ-Fans mit Steinen und schlugen mit Eisenstangen auf die Busse ein. Die Zürcher Fans konnten im Bereich Bundesplatz aus den Bussen steigen und gingen ihrerseits auf die angreifenden FCL-Fans los. Dabei wurde eine Handlichtfackel geworfen.
Damit die gewaltbereiten Fans getrennt werden konnten musste die Polizei den Wasserwerfer und Gummischrot einsetzen. Die Polizeikräfte wurden mit Steinen beworfen. Kurz vor 23 Uhr verließ der Fanzug den Bahnhof Luzern. Der Ordnungsdienst der Luzerner Polizei musste alle Kräfte einsetzen, um die Fans auseinander zu halten. Deshalb konnten vor Ort keine Gewalttätigen festgenommen werden. Ermittlungen zur Identifizierung gewalttätiger Fans wurden aufgenommen. (Faszination Fankurve, 19.08.2014)

Hier geht es zu den Fanfotos vom Spiel FC Luzern - FC Zürich.