Mitgestaltung des Umbaus

In Innsbruck wiederholt sich Geschichte. Bereits 2001, beim Bau des Stadions „Tivoli“, meldeten sich die Fans zu Wort. Ihre damalige Forderung, kein reines Sitzplatzstadion zu bauen, wurde seinerzeit sogar zum Wahlkampfthema. 5.000 Unterschriften wurden gesammelt, damit der Steh-Sektor entstehen konnte. Dass dieser mit den bei Fans unbeliebten Vario-Sitzen bestückt wurde, weshalb er hier im Volksmund „Kuhpferch“ genannt wird, war seither ein Kritikpunkt.

Mit der Entscheidung, im Tivoli Spiele der Euro 2008 stattfinden zu lassen, wird erneut über das Stadion diskutiert. Für 30 Mio. Euro soll es zunächst auf die von der UEFA geforderte Mindestgröße von 30.000 Zuschauern erweitert werden. Nach dem Turnier ist der Rückbau auf 20.000 vorgesehen – den Bedürfnissen der Liga und der Wacker-Fans entsprechend.

„Für uns ist es sehr wichtig, in die nachhaltigen Planungen einbezogen zu sein“, sagt Chris Hummer von der „Faninitiative Innsbruck“. Sie macht sich in einer „Interessengemeinschaft“ gemeinsam mit dem Verein Wacker Tirol dafür stark, bei den Planungen berücksichtigt zu werden.

Die zentralen Punkte ihrer Forderungen sind dabei ein fanfreundliches Stehplatzmodell für Heim- und Auswärtsfans, Räume für ein Fan-Projekt, Aufbewahungsmöglichkeiten für Fahnen und Transparente sowie Sitzschalen in den grün-schwarzen Vereinsfarben. Ein praktikables Ticketsystem und eine zweite Videowand stehen ebenso auf der Wunschliste.

Nahezu 10.000 Anhänger haben sich bei der diesbezüglichen Unterschriftenaktion schon eingetragen – doppelt so viele wie bei der Errichtung des Tivoli. Ein erstes Gespräch unter Beteiligung von Vereins- und Fanvertretern und dem Stadionbetreiber, der Innsbrucker Sportanlagen Errichtungs- und Verwertungs GmbH, hat bereits stattgefunden. „Die Atmosphäre war freundlich, aber es war auch nicht mehr als ein erstes Kennenlernen. Es wurde uns aber versprochen, dass die Machbarkeit und die Finanzierung unserer Wünsche geprüft wird“, sagt Hummer. (Faszination Fankurve, 01.04.2006)