02.11.2017 - Zwickau/Dresden

Mottotour-Kleidung sollten Szenen gegen Spende rausgeben


FSV Zwickau und befreundete Dynamo Dresden Fans fuhren am 04. März 2016 in roten und gelben Regenjacken zum Zwickauer Auswärtsspiel nach Erfurt. Vor Ort gab es wegen der Regenjacken Probleme mit Ordnungsdienst, Polizei und Ordnungsamt. Ein Ordnungswidrigkeitsverfahren konnte abgewendet werden.

„Zunächst wurde von Seiten des Veranstalters, also die Betreibergesellschaft der “Arena Erfurt GmbH”, über die zahlreich anwesende Polizei verlauten lassen, dass diese einheitlichen Regenjacken im Gästeblock unerwünscht, vor dem Eingang des Gästeblocks bitte auszuziehen und beim Ordnungsdienst abzugeben sind. Bei Ankunft des, mit Zügen angereisten, gelben und roten Tross kam es am Eingang zu kleineren Tumulten, da die Fanszene sich dieser Schikane Seitens der Erfurter Gastgeber nicht beugen wollten. Kurzerhand übernahm die Polizei das Zepter in die Hand und ließ ohne größere Umwege die Fans inklusive der Mottojacken zu. Doch bei dieser guten Tat soll es von Seiten der Polizei geblieben sein und so wurden die vermeintlichen Verkäufer der Regenjacken durch eine Einheit der Bereitschaftspolizei aus Leipzig im Stadion gestoppt und deren Kisten samt Regenjacken beschlagnahmt. Man nahm nun an dass die Personen, darunter auch zwei Mitglieder der Schwarz-Gelben Hilfe, unerlaubten Handel trieben. Auf Nachfrage sollten die verblüfften Fans einen Reisegewerbekarte vorzeigen, obwohl für die Beamten eigentlich mehrmals ersichtlich war, dass dieses Fanutensil gegen eine freiwillige Spende herausgegeben wurde. Die betroffenen Fans verhielten sich in der Situation nun völlig korrekt und verweigerten gegenüber der Polizei jegliche Aussage“, heißt es zu diesen Problemen in einer eben von der Schwarz-Gelben Hilfe veröffentlichten Mitteilung.


Laut Angaben der Dresdner Fanhilfe schrieb das Erfurter Ordnungsamt die betroffenen Fans tatsächlich an und warf den Fans „Ausübung einer selbstständigen Tätigkeit im Reisegewerbe ohne Reisegewerbekarte“ vor, was eine Höchststrafe von 5.000 Euro bedeuten konnte. Via Anwalt äußerten sich die Fans zu den Vorwürfen und erklärten nochmals, dass die Jacken gegen Spenden und ohne Gewinnerzielung herausgegeben wurden. Das Ordnungsamt folgte schließlich dieser Auffassung. Ein mögliches Ordnungswidrigkeitsverfahren wurde so abgewendet. Die Begründung der Dynamo- und Zwickau-Fans könnte auch für andere Fanszenen in Deutschland hilfreich sein, die Mottotouren planen. (Faszination Fankurve, 02.11.2017)






Weitere News:
30.04.2020: Podcast zur Freundschaft zwischen Dresden & Zwickau