01.06.2019 - VfL Osnabrück

„Mythos Bremer Brücke“-Initiative will Standort erhalten


Der Finanzchef der Stadt Osnabrück, Thomas Fillep, regte den Bau eines neuen Fußballstadions an. Laut Fillep ist ein Neubau wirtschaftlich möglicherweise sinnvoller als die fortlaufenden Sanierungen des Stadions an der Bremer Brücke.

Das berichtet die Neue Osnabrücker Zeitung. Durch die Lage im Wohngebiet sei das Stadion an der Bremer Brücke, die aktuelle Heimat des VfL Osnabrück, nicht mehr erweiterbar. Außerdem ist das Stadion nicht für andere Events wie Konzerte nutzbar. Mit einem neuen Stadion könnte man nicht nur die Zukunftsträchtigkeit des Clubs sicherstellen, sondern auch neue Einnahmemöglichkeiten generieren.

Für die erforderlichen Modernisierungen nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga stellte die Osnabrücker Beteiligungs- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (OBG) als 100-prozentige Tochter der Stadt dem Club kurzfristig eine verzinsliche Rücklage von 3,2 Millionen Euro zur Verfügung.

Unter anderem muss das Flutlicht im Stadion aufgerüstet werden. Die DFL schreibt in der zweiten Liga eine Stärke von 1.200 Lux vor, aktuell verfügt das Stadion über 800 Lux. Wie die Westfälischen Nachrichten berichten, soll außerdem die Videoanlage saniert und eine Medientribüne gebaut werden.

Aus der Stadtpolitik stößt der Vorschlag eines neuen Stadions auf Kritik. Volker Bajus und Michael Hagedorn von den Grünen fordern auf, erst die geplante Machbarkeitsstudie zur Sanierung abzuwarten, bevor man sich auf einen Neubau festlegt.

Irritiert zeigen sich die Grünen auch über die Aussage Filleps, die Stadt könne sich einen Stadionneubau leisten. Man stehe in Osnabrück vor erheblichen Investitionen und anspruchsvollen Aufgaben, die klar Priorität haben. Von der Schulsanierung, dem Turnhallenbau bis hin zur Gründung einer Wohnungsgesellschaft. „Beim Radwegbau, dem Busnetz und der Kultur hat der Hüter der Finanzen gerade noch vor steigenden Belastungen des Haushaltes gewarnt. Und jetzt hat er auf einmal kein Problem mit einer noch gar nicht bezifferbaren Summe im hohen zweistelligen Millionenbereich. Das ist finanzpolitisch fragwürdig. Einen solchen Blindflug halten wir nicht für verantwortbar“, so Bajus.

Für die Grünen habe zudem der Standort Bremer Brücke absolute Priorität. „Die Stimmung im VFL-Stadion ist legendär und ein Baustein des Aufstiegserfolgs. Das gibt man nicht ohne Not auf. Deswegen hat der Rat ja vor drei Tagen die Planungsmittel freigegeben, um zu sehen, was machbar ist. Wenn man ohne belastbare Argumente die Bremer Brücke schlecht redet und zugleich den Kostenrahmen für das Projekt 2. Liga beliebig steigert, dann läuft man Gefahr, Fans und Bürgerschaft hierüber zu spalten“, sagt Bajus.

Aus der Fanszene hat sich bereits eine Initiative für den Erhalt der Bremer Brücke gegründet. Unter dem Namen „Mythos Bremer Brücke“ soll die Heimat des VfL Osnabrück gewahrt werden. „Die Bremer Brücke gehört zum Kultur- und Allgemeingut unserer Stadt. Schnellschüsse oder Alleingänge darf es nicht geben. Andere Vereine haben bereits positiv oder auch negativ vorgemacht, wie man Faninteressen beim Umbau eines altehrwürdigen Stadions berücksichtigen oder missachten kann. Wir setzen darauf, dass der Mythos Bremer Brücke uns in der Beantwortung dieser Frage vereint“, heißt es in einem ersten Statement der Initiative. Gleichzeitig bekannt sich die neue Faninitiative eindeutig zum aktuellen Standort: „Eine Standortdiskussion ist für uns keine Option. Die Bremer Brücke ist die emotionale Heimat unseres Vereins, die all die Magie unserer Bindung an den VfL Osnabrück an einem festen Ort vereint. Dieser Mythos ist in keiner Weise auf einen anderen Standort zu übertragen – schon gar nicht an einen außerstädtischen Standort mit einem Blechstadion in Einheitsbauweise.“ (Faszination Fankurve, 01.06.2019)

Fanfotos VfL Osnabrück




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