Nach Angriff: Sonderkommission eingerichtet

Nach dem Angriff auf zwei Polizisten nach der Bundesliga-Partie zwischen dem VfB Stuttgart und Hertha BSC (Faszination Fankurve berichtete) hat die Kriminalpolizei eine zehnköpfige Ermittlungsgruppe mit dem Namen „Bahnhof“ eingerichtet.

Noch in der Tatnacht sicherten Kriminaltechniker Spuren in der Eisenbahnstraße. Sie stellten geworfene Gegenstände und andere Spuren sicher. Den beiden angegriffenen 34 und 44 Jahre alten Polizeihundeführern geht es nach Polizeiangaben wieder gut. Ein 34-jähriger Polizist erlitt eine Kopfplatzwunde, die im Krankenhaus versorgt werden musste. Beide Polizisten werden ihren Dienst bald wieder antreten können. Das mit einem metallenen Mülleimer beworfene Dienstpferd ist an den Vorderläufen verletzt worden und muss wegen der blutenden Wunden vorläufig weiter bei Einsätzen außen vor bleiben.

Von dem Polizeieinsatz in der Eisenbahnstraße existiert nach Polizeiangaben ein Video, das rund 80 Fans, die mutmaßlich Anhänger des VfB Stuttgart sein dürften, zeigt und ein wichtiges Beweismittel der Polizei sein soll. Polizeipräsident Franz Lutz sagte zu dem Vorfall am Montag: "Es ist unfassbar, was unsere Kollegen erleben mussten. Eine Horde von bis zu 80 höchst aggressiven und vermummten Männern ging auf die beiden Beamten los. Das war ein aggressiver Mob, wie es ihn seit Jahren in Stuttgart nicht mehr gab, ein Mob, den wir zur Verantwortung ziehen müssen."

Die Sonderkommission soll nun Video- und Bildaufzeichnungen auswerten, um die Täter zu identifizieren. Insgesamt sind am Freitag bei den Auseinandersetzungen in Bad Cannstatt 16 Polizeibeamte verletzt worden, darunter auch Bundespolizeibeamte. Bundespolizeibeamte waren unmittelbar vom Bahnhof Cannstatt aus in die Eisenbahnstraße geeilt, um den bedrohten Polizeihundeführern zu helfen, so die Polizei. Die Fans rannten sofort davon. Gegen sie wird wegen gefährlicher Körperverletzung und Landfriedensbruch ermittelt. (Faszination Fankurve, 09.03.2015)