28.05.2018 - SV Waldhof Mannheim

Nach Spielabbruch: Ausschluss der Ultras Mannheim


Nachdem gestern das Aufstiegsspiel zwischen Waldhof Mannheim und dem KFC Uerdingen abgebrochen wurde, weil Mannheimer Ultras immer wieder Pyrotechnik und Böller auf das Spielfeld warfen, hat heute der PRO Waldhof e.V.-Dachverband Stellung dazu genommen.

Der Dachverband der Waldhof-Fans hat Konsequenzen aus den Vorfällen gezogen und die Ultras Mannheim aus dem Fanclubverband ausgeschlossen: „Als erste Maßnahme schließt PRO Waldhof e.V. die 'Ultras Mannheim 1999' aus dem Kreis seiner angeschlossenen Fanclubs aus. Der Ausschluss ist unbefristet, gilt aber mindestens solange, bis die Geschehnisse des Spielabbruchs vollständig aufgearbeitet sind. PRO Waldhof e.V. hofft durch diese Maßnahme ein klares Signal an die Kräfte innerhalb der heterogenen Gruppe der Ultras zu senden, welche in ihrer knapp 20-jährigen Geschichte vor allem durch positive Stimmung und Aktionen den SV Waldhof Mannheim 1907 unterstützt haben. Eine pauschale Verurteilung aller Mitglieder der Gruppierung geht hiermit ausdrücklich nicht einher“, heißt es in der Stellungnahme von PRO Waldhof.

Der Dachverband sieht durch die gestrigen Vorfälle einen enormen Schaden für Verein und Fanszene. Weiter zieht PRO Waldhof als Fazit, dass das eigene Konzept einer selbstverwalteten Otto-Siffling-Tribüne gestern gescheitert ist: „Seit nunmehr 15 Jahren ist die Otto-Siffling-Tribüne eine selbstverwaltete Fankurve, auf der wir als Fans den Ordnungsdienst übernehmen. In über 250 Heimspielen sind hierbei kaum Vorfälle zu verzeichnen gewesen, selbst bei so einem brisanten Derby wie gegen den Karlsruher SC nicht. Es ist jedoch unser Anspruch, dass es zu gar keinen Vorfällen kommt. Daher müssen wir konstatieren, dass unser Konzept in einer emotionalen Ausnahmesituation wie gestern gescheitert ist. Dies tut uns insbesondere Leid für alle Fans, Ehrenamtliche und Mitarbeiter des Vereins, die sich seit vielen Jahren für Fans und den Verein engagieren. Wir sind maßlos enttäuscht über das Verhalten Einzelner. Der Spielabbruch wird nicht ohne Nachspiel bleiben und die Aufarbeitung noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Die daraus entstehenden Konsequenzen werden wir als Fanszene und Verein gemeinsam zu tragen haben“, heißt es dazu von PRO Waldhof.

Etwa zehn Minuten vorm Abpfiff wurde gestern das Heimspiel von Waldhof gegen Uerdingen unterbrochen, nachdem Waldhof-Fans auf der Otto-Siffling-Tribüne Pyrotechnik zündeten und diese teilweise auf dem Spielfeld entsorgten. Waldhof Mannheim brauchte zu diesem Zeitpunkt noch drei Tore, um doch noch in die 3. Liga aufzusteigen. Einigen Waldhof-Fans, die zum dritten Mal in Folge miterleben mussten, wie ihr Verein in den hoch umstrittenen Aufstiegsspielen der Regionalligen den Kürzeren zog, platze offenbar der Kragen, weshalb sie einen Spielabbruch provozierten. Nach einer etwa 20 Minuten langen Unterbrechung versuchten der Schiedsrichter die Partie noch zu Ende zu führen. Er holte die Mannschaften, die er zuvor in die Kabinen geschickt hatte, wieder auf den Rasen. Doch schon bald flog wieder Pyrotechnik auf den Rasen und Böller explodierten, weshalb umgehend der Schlusspfiff ertönte und das Aufstiegsspiel somit abgebrochen wurde (Faszination Fankurve berichtete). (Faszination Fankurve, 28.05.2018)







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