07.03.2021 - AS Eupen

Nach Zaunfahnen-Klau: Ultragruppe löst sich auf


Im Nachgang eines Erstligaspiels in Belgien erbeuteten unbekannte Personen gestern die Zaunfahne der deutschsprachigen Ultragruppe Zebras Eupen vom AS Eupen. Das Banner der Gruppe war beim Division 1A-Heimspiel gegen OH Leuven auf der leeren Tribüne platziert worden.

Mitarbeiter des Vereins sollen die Zaunfahne im Nachgang der Partie, die 3:3 endete, in ein Auto verladen haben, als unbekannte Personen in Überzahl einen Angriff starteten und die Zaunfahne der Zebras Eupen erbeuten konnten. Die 2002 gegründete Gruppe zog bereits die Konsequenzen aus dem Diebstahl und löste sich auf. Unklar ist, wer das Banner erbeuten konnte.


„Wie ihr sicherlich alle aus der Presse erfahren habt, ist heute der schwärzeste Tag den unsere Gruppe je erlebt hat. Nach dem heutigen Spiel gegen OH Leuven wurde in einer feigen Aktion unser Banner geklaut. Feige war die Aktion, da mehrere Personen (aus noch unbekannten Kreisen) zwei Mitarbeiter des Vereins angegriffen haben um das Herzstück unserer Gruppe zu stehlen. Eine feige Aktion bei der uns nicht einmal die Möglichkeit geblieben ist uns zu wehren! Seinen Banner im Kampf zu verlieren ist die eine Sache, unbeteiligte ahnungslose Menschen körperlich anzugreifen und zu verletzen ist die Andere! Wir wollten durch das Anbringen des Banners auch in der heutigen Situation unsere Mannschaft so gut es geht unterstützen. Klar wissen wir, dass man mit seinen Materialien nicht leichtfertig umgehen soll, aber in Zeiten der Corona-Krise, haben wir nicht mit solch einer Aktion gerechnet! Wir verurteilen die Tat aufs Schärfste! Da sich momentan noch niemand zu der Tat bekannt hat und wir daher nicht reagieren können, bleibt uns leider keine andere Wahl als unsere Aktivitäten einzustellen! Wir möchten durch das Einstellen unserer Aktivität keineswegs der Mannschaft sowie dem Verein, unserer KAS Eupen, schaden. Wir handeln hier keineswegs im Affekt oder aus den Emotionen hinaus. Wir kommen lediglich unserer Pflicht als Ultragruppierung nach. Wie es weiter geht? Das wissen wir momentan noch nicht. Wir werden auf jeden Fall in unseren Reihen die Konsequenzen aus dem heutigen Tag ziehen. Die Gruppe Zebras Eupen 2002 wird es in ihrer bekannten Form nicht weiter geben. Was nach der Saison und der, hoffentlich damit verbundenen, Rückkehr der Fans im Stadion passiert bleibt abzuwarten. Wir wünschen dem Verein für den weiteren Verlauf der Meisterschaft und dem anstehenden Pokalhalbfinale viel Erfolg. Wir tragen den Verein und unsere Stadt weiterhin im Herzen. Wir werden auch weiterhin das letzte Hemd für unsere Farben geben! Die Aktion, wie sie heute passiert ist, werden wir nicht akzeptieren und können wir nicht hinnehmen. Die nächsten Wochen werden also zeigen wie es weitergeht“, teilten die Zebras Eupen dazu in ihrer Auflösungserklärung mit.

Auch in Deutschland ermöglichen mehrere Vereine ihren Fanclubs die Platzierung von Zaunfahnen bei Geisterspielen. Für Ultragruppen symbolisiert die eigene Zaunfahne jedoch die eigene Gruppe, weshalb die Fahne dementsprechend nur hängt, wenn die Mitglieder der Gruppe anwesend sind. Der Vorfall in Ostbelgien zeigt nun eindrucksvoll, dass die Abgabe der eigenen Zaunfahne an Vereinsmitarbeiter durchaus zu einem Risiko für eine Ultragruppe werden kann. (Faszination Fankurve, 07.03.2021)

Fanfotos AS Eupen