Trotz eines guten Saisonstarts gibt es für die Fans des Aufsteigers SSC Neapel nicht nur Grund zur Freude: Wiederum traf eine Platzsperre den Traditionsverein und das Heimspiel gegen den FC Genua am vergangenen Sonntag musste vor leeren Rängen ausgetragen werden.
Grund für die erneute Sanktion des Verbandes waren Vorkommnisse beim Heimspiel gegen Livorno: Napolifans hatten den Gästefans für wenige Sekunden ein Spruchband mit „beleidigendem Inhalt“ gezeigt, dann waren mehrere Rauchkörper gezündet worden und kurz vor Spielende wurde schließlich ein Schiedsrichterassistent von einer als Wurfgeschoss missbrauchten Flasche an der Brust getroffen. Zuvor hatte es bereits Unruhen vor der Curva A gegeben, als Fans drängten, um schneller ins Stadion zu gelangen und die Polizei begann, mit Schlagstöcken wahllos auf die Menge einzuschlagen. Im folgenden Chaos wurden dann zu Spielbeginn jegliche Kontrollen eingestellt, so dass es auch ohne Karte möglich war, sich Zugang zu den Rängen zu verschaffen. Ähnliches war bereits eine Woche zuvor beim Auswärtsspiel in Empoli geschehen, als bereits in den Block eingetretene Napolifans die Einlasskontrollgeräte zerstörten, um Anhänger ohne Ticket in Gästebereich zu schleusen.
Auch verschiedene Autobahnrasthöfe zwischen Neapel und der Toskana hatten nach dem Spiel mehrere Fälle von Diebstahl und Zechprellerei zu beklagen. Beim vorhergegangenen Auswärtsspiel der azzurri in Udine Anfang September hatte es ebenfalls Ärger gegeben: Bei einem Zusammenstoß mit Fans des Drittligisten Ternana an einer Autobahnraststätte gab es fünf Verletzte – die Polizei erhob gegen die komplette Busbesatzung, gegen 49 Neapolitaner, Anklage.
Die Vorkommnisse haben auch auswärts Konsequenzen für Napoli: Nachdem man bereits in der vergangenen Saison nicht mit zu den Rivalen aus Verona und Brescia hatte reisen können, wurde den Tifosi jetzt auch die Reise zur als Risikospiel eingestuften Partie bei Inter Mailand verboten. Wenn der SSC Neapel am kommenden Sonntag erstmals seit fast sechs Jahren wieder im San Siro antreten wird, muss der Gästeblock leider leer bleiben.
Die Fans anderer Vereine scheinen dabei allerdings weit weniger streng beobachtet und sanktioniert zu werden: Die Ausschreitungen im Vorfeld des Turiner Derbys am vergangenen Sonntag zogen bisher ebenso wenig Strafmassnahmen des Verbandes nach sich, wie die Vorfälle in Genua eine Woche zuvor (Faszination Fankurve berichtete) und die beiden von Romafans Samstagabend niedergestochenen Intertifosi... (Faszination Fankurve, 2.10.07)
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