24.11.2015 - 1. FC Magdeburg

„Neue Dimension von Fehlverhalten“


Das Präsidiums des 1. FC Magdeburg wandte sich nach Sturm des Innenraums durch einige FCM-Fans in Großaspach in einem offenen Brief an die Fans. Das Präsidium bezeichnet die Vorfälle der letzten Wochen als „neue Dimension von Fehlverhalten“ und fürchtet Geldstrafen seitens des DFB.

Die Vorfälle von Großaspach im Video:

Das FCM-Präsidium meint, dass die Magdeburger Fans zu Saisonbeginn noch für ihre großartige Stimmung gelobt wurden, nun der Fokus der Berichterstattung jedoch auf Fanfehlverhalten liege. Zu Vorfällen kam es demnach bei den Spielen gegen Rostock, Dresden, Wehen und nun in Großaspach. Fanfehlverhalten stehe im Profifußball unter stärkerer Beobachtung. Fans, die sich nicht an Regeln halten, gefährden laut FCM-Präsidium die Ziele des Vereins, sich langfristig im deutschen Profifußball zu etablieren.

Beim Spiel in Großaspach betraten Magdeburger Fans den Innenraum und lieferten sich Auseinandersetzungen mit dem Ordnungsdienst. Mannschaft und Fans aus Magdeburg sorgten dafür, dass sich die Lage wieder beruhigte. Polizei und Ordner trugen zur Beruhigung der Lage nicht bei (Faszination Fankurve berichtete). (Faszination Fankurve, 24.11.2015)

Faszination Fankurve dokumentiert den offenen Brief des Präsidiums des 1. FC Magdeburg:

Liebe Fans,

mit etwas Distanz und einem klareren Blick auf die Vorkommnisse rund um das gestrige Punktspiel, möchten wir euch unsere Gedanken zu den Geschehnissen in Form dieses offenen Briefes zum Ausdruck bringen.

Wieder einmal wurden während eines Meisterschaftsspiels seitens unserer Fans Grenzen überschritten und somit Regeln gebrochen. Grenzen und Regeln, welche der 1. FC Magdeburg mit Eintritt in den Profifußball vor der Saison gegenüber dem leitenden Verband und allen anderen Mitwettbewerbern akzeptiert hat und somit überhaupt berechtigt wurde, am Spielbetrieb der Dritten Liga teilzunehmen.

Mit den Regelverletzungen rund um das Spiel gegen Hansa Rostock hatte der Verein bereits eine erste Strafe erhalten. Noch ausstehend sind Strafen für das Fehlverhalten während der Spiele gegen Wehen Wiesbaden und Dynamo Dresden, als unmittelbar nach Abschluss der Partie ein Leuchtspurgeschoss in den gegnerischen Block flog, und nun zusätzlich für die Vorkommnisse während des gestrigen Spiels gegen Großaspach.

Demzufolge erwartet unseren Verein nun eine empfindliche Strafe, welche automatisch einen erneuten Wettbewerbsnachteil nach sich ziehen wird und in diesem Fall auch eine neue Dimension von Fehlverhalten darstellt.

Ein Fehlverhalten, welches mit Randalen beschrieben wird und das zu Recht!

Sogleich werden Erinnerungen an Babelsberg und Zwickau geweckt, welche in der Regionalliga ebenfalls verurteilt, aber noch mit einem geringeren medialen Interesse begleitet wurden, als es im Zeitalter des Profifußballs der Fall ist.

Der Anspruch, ein „Überleben“ im Profifußball zu sichern, ist nicht nur für uns Verantwortliche, alle Mitarbeiter und vor allem unsere erste Herrenmannschaft schnell gestiegen, nein auch für unsere Fans.

Leider müssen wir in Anlehnung der gestrigen Vorkommnisse feststellen, dass einige Wenige unserer Fans noch nicht drittligatauglich sind und mittels ihres Verhaltens die aktuellen Ziele unseres Vereins stark gefährden.

Wie mehrfach öffentlich kommuniziert, sind wir im Vergleich zu unseren Mittwettbewerbern mit geringeren finanziellen Mitteln ausgestattet in die Saison gestartet. Gemeinsam haben wir uns das Ziel gesetzt, die Teilnahme am Profifußball über die laufende Saison hinaus zu sichern. Insofern ist jegliche Strafzahlung aufgrund eigenen Fehlverhaltens, unabhängig ob Provokation vorlag oder nicht, als wettbewerbsnachteilig und somit zielgefährdend anzusehen.

Unser Verein wird durch das gestrige Fehlverhalten einiger Weniger unter uns nicht nur einen erheblichen finanziellen Schaden erleiden!

In den vergangenen zwei Wochen wurden wir noch deutschland- und europaweit für unsere positive Stimmung auf und neben dem Platz gefeiert, so wird nun über unseren Fußballclub in den kommenden Tagen negativ berichtet werden.

Diese Kommentare und Berichte stehen nicht im Einklang mit dem Denken und täglichen Handeln von ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitern, der Mannschaft, dem Nachwuchs und der großen Mehrheit der Fans des 1. FC Magdeburg.

Wir wissen, dass zahlreiche unserer Fanclubs, der Fanrat, die aktive Fanszene, die Fanbetreuung und viele tausende nichtorganisierte Fans des 1. FC Magdeburg das gestrige Verhalten einiger weniger Personen ebenfalls beschämt.

Zusammen sind wir in den kommenden Monaten nun noch mehr denn je gefordert, die emotionale, friedliche und somit einzigartige Fankultur unseres Fußballclubs bei Heim- und Auswärtsspielen so nach außen zu tragen, wie es dem ruhmreichen 1. FC Magdeburg würdig ist.

Grundsätzlich bleibt festzustellen, dass die Regeln und Spielordnungen von allen Personen einzuhalten sind!

Mit blau-weißen-Grüßen

Präsidium des 1. FC Magdeburg

Fanfotos 1. FC Magdeburg




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