27.01.2020 - Hertha/KSC

„Neue Dimension von fehlerhafter Polizeiarbeit“


Am 27. Oktober 2018 kam es im Gästeblock des Westfalenstadions zu einem umstrittenen Polizeieinsatz wegen einer Pyroshow von Hertha BSC-Ultras (Faszination Fankurve berichtete mehrfach). Einem Fan des Karlsruher SC wurde vorgeworfen, an den Vorfällen beteiligt gewesen zu sein.

Fans von Hertha BSC und dem Karlsruher SC pflegen eine intensive Fanfreundschaft. Doch am besagten 27. Oktober 2018 gastierte der Karlsruher SC bei der Spielvereinigung Unterhaching. Der KSC-Fan, dem eine Beteiligung an den Vorfällen in Dortmund vorgeworfen wurde, befand sich demnach in Unterhaching und nicht im Gästeblock des Westfalenstadions.


Vorm Amtsgericht Dortmund musste der betroffene KSC-Fan trotzdem erscheinen. Letztlich wurde er freigesprochen. Die Fanhilfen aus Karlsruhe und von Hertha BSC erklärten dazu in einer gemeinsamen Pressemitteilung: „Die bisherigen Ermittlungen zu den Geschehnissen an diesem Tag, haben schon für reichlich Kopfschütteln gesorgt. Das nun aber eine Person aufgrund einer Verwechslung vor Gericht erscheinen musste und sie der gesuchten Person nicht einmal annähernd ähnlich sieht, ist eine neue Dimension von fehlerhafter Polizeiarbeit. Anhand von Bildern des besagten Tages und durch Zeugenaussagen wurde belegt, dass der Angeklagte zeitgleich das Auswärtsspiel des KSC im 600km entfernten Unterhaching besuchte. Dies wurde durch die anwaltliche Vertretung dem Gericht bereits im Vorfeld der Hauptverhandlung mitgeteilt. Warum das Verfahren trotzdem stattfinden musste, ist aus unserer Sicht völlig unverständlich. Die vermeidbaren Verfahrenskosten muss nun der Steuerzahler tragen. Selbst die Stadionverbotskommission des BVB erkannte, dass der KSC-Fan nicht in Dortmund gewesen sein konnte und sprach das beantragte Stadionverbot nicht aus. Dieser Fall reiht sich ein in eine Vielzahl von Ermittlungsfehlern. Bei der utopischen Größe des Beschuldigtenkreises gehen wir fest davon aus, dass dies nicht der letzte Freispruch gewesen sein wird!“ (Faszination Fankurve, 27.01.2020)