Nicht-Entlastungen & gescheiterte Satzungsänderung

Gestern stand die diesjährige Mitgliederversammlung von Hannover 96 an, bei der auch über einen Satzungsänderungsantrag abgestimmt wurde, mit dem erreicht werden sollte, das Beschlüsse der Mitgliederversammlung für den Vorstand in Zukunft binden sind.

Wie nach der vorjährigen Versammlung öffentlich bekannt wurde, fasste der Vorstand eine Entscheidung der Mitgliederversammlung zum Thema 50+1 nur als Empfehlung auf und sah sich nicht daran gebunden. Damit sich so etwas in ähnlicher Form nicht wiederholen könne, wurde ein Antrag auf Satzungsänderung gestellt, mit dem Beschlüsse der Mitgliederversammlung für den Vorstand von Hannover 96 bindend gewesen wären. Auf der Versammlung benötigte der Satzungsänderungsantrag eine Zweidrittelmehrheit.

Mit 576 Stimmen und 544 Gegenstimmen erhielt der Antrag auf Satzungsänderung zwar eine Mehrheit, doch nicht die benötigte Zweidrittelmehrheit der 1.120 abgegebenen Stimmen. Auch an anderer Stelle wurde der Konflikt zwischen Fanszene von Hannover 96 und dem Vorstand gestern sichtbar. So entschied sich die Mitgliederversammlung gestern mit jeweils knapper Mehrheit dazu, den Vorstand und den Aufsichtsrat von Hannover 96 nicht zu entlasten.

Unter den gestern anwesenden Mitgliedern verloste Hannover 96 zudem 800 Eintrittskarten für die Heimspiele gegen den FC Bayern München und Hertha BSC, um möglichst viele Mitglieder auf die Versammlung zu locken. Gewonnene Tickets konnten nach der Versammlung vor der Halle an die Fanhilfe Hannover und die Interessengemeinschaft Pro Verein 1896 übergeben werden, die diese Eintrittskarten weiter an Fanprojekt Hannover gab. Von dort sollen die Tickets an soziale Einrichtungen gespendet werden. (Faszination Fankurve, 20.04.2018)