30.04.2016 - MSV Duisburg/Fortuna Düsseldorf

„Nie da gewesene Form von Polizeiwahnsinn!“


Vor dem gestrigen Zweitligaspiel zwischen dem MSV Duisburg und Fortuna Düsseldorf kam es am Gästeblock des Wedaustadions zu Auseinandersetzungen zwischen Fortuna Fans und der Polizei. Die Ultras Düsseldorf sprachen anschließend von einer „nie da gewesene Form von Polizeiwahnsinn!“

„Wer mit seiner Mannschaft zu Auswärtsspielen reist, ist viele Repressionen und Schikanen seitens unseres "Freund und Helfers" gewohnt! Doch was sich gestern vor und nach dem Spiel in Duisburg abgespielt hat, ist eine neue bis dato nie da gewesene Form von Polizeiwahnsinn!
Um diesen lückenlos aufzuklären und reißerischen Artikeln wie den, der Rheinischen Post (Fortuna Fans überrennen Ordner), von vorne herein entgegenzuwirken, wenden wir uns an jeden Fortuna Fan! Wer von den Vorfällen durch den Polizeieinsatz an den Einlasskontrollen und dem Einsatz des Wasserwerfers nach dem Spiel betroffen war, möge bitte umgehend ein Gedächtnisprotokoll anfertigen! In Zusammenarbeit mit Wolfgang Korte, dem Vertreter für Fanbelange des Supporters Club Düsseldorf 2003 e.V., sind wir bemüht, die Vorfälle lückenlos aufzuklären und dem Verein Fortuna Düsseldorf darlegen zu können! Auch jedes Video und Foto, dass den Polizeieinsatz zeigt ist gerne gesehen!“, heißt es in der Mitteilung der Ultras Düsseldorf zu den Vorfällen.

Großflächiger Pfeffersprayeinsatz der Polizei gegen Fortuna Fans im Video:​

Laut Polizeiangaben trafen sich ab 17 Uhr, wie angekündigt etwa 2.000 in rot gekleidete Fortuna Fans am Bahnhof Duisburg Schlenk und zogen wegen der verspäteten Ankunft eines Teils der Anhänger erst gegen 17:50 Uhr zum Stadion. Ein pünktliches Erreichen des Gästeblocks war damit vor Anpfiff nicht mehr möglich, weshalb es am Eingang zu Gedränge gekommen sein soll. Während des Marschs hat die Polizei immer wieder Pfefferspray und Schlagstöcke gegen Fortuna Fans eingesetzt.

Um 18:50 Uhr und damit 20 Minuten nach Anpfiff öffnete die Polizei nach eigenen Angaben die Tore zum Gästeblock, wodurch 500 Gästefans ohne Kontrollen ins Stadion gelangt sein sollen. Im Gästeblock zeigten die Ultras von Fortuna Düsseldorf später eine große Pyroshow, bei der zahlreiche Bengalische Fackeln entzündet wurden.


In der Nordkurve Duisburg war vor Anpfiff eine große „Champion der Dunkelheit – Duisburg ist der King“ Choreografie in Anlehnung an den Disney Film „Darkwing Duck“ zu sehen. Mit dem Spruchband „Erst die Kohle, dann der Stahl, sind euch die Arbeitsplätze scheiß egal? Stahlindustrie erhalten!“ solidarisierte sich die Kohorte Duisburg mit Menschen, deren Arbeitsplätze aktuell vor der Abschaffung stehen. Vor dem Spiel wurde in der Nordkurve Duisburg mit dem Spruch „Gegen RB ganz Duisburg im (Retro-)Trikot!“ für das Spiel gegen Rasenballsport Leipzig mobilisiert.

Nach dem Spiel kam es am Bahnhof Schlenk erneut zu Vorfällen zwischen der Polizei und Fortuna Fans. Laut Polizeiangaben sollen Flaschen auf die Beamten geworfen worden sein. Auch dieser Polizeieinsatz wurde von den Ultras Düsseldorf kritisiert. Die Polizei ging dort mit einem Wasserwerfer gegen die Gästefans vor.


Der MSV Duisburg kann sich durch einen 2:1 Heimsieg wieder Hoffnungen um den Klassenerhalt machen und hat den Rivalen aus der Nachbarschaft tiefer in den Abstiegsstrudel geschossen. Das Stadion war mit 30.000 Zuschauern ausverkauft, 5.000 Fans kamen aus Düsseldorf. (Faszination Fankurve, 30.04.2016)