01.06.2004 - Nationalmannschaft

Noch 24 Monate - Deutschland vor der WM 2006


Am 24. Mai berief das WM-Organisationskomitee mit Blick auf die WM in zwei Jahren erstmalig die so genannte „Fanbetreuungsgruppe“ ein. In der Frankfurter Zentrale kamen Vertreter verschiedener Organisationsebenen zusammen.

Seitens des DFB nahmen die für die Bereiche Sicherheit, Hosting, Hospitality, Kunst und Kultur sowie Marketing verantwortlichen Stellen teil. Ferner waren der Fanclub Nationalmannschaft, die KOS, die Fanbeauftragten, die Polizei und die Bundeszentrale für Politische Bildung hinzugezogen worden. Gunter Pilz von der Uni Hannover, durch zahlreiche Publikationen zu fansoziologischen Sachverhalten bekannt, stand der Runde mit wissenschaftlich untermauerter FaktenKenntnis zur Seite.

Bei diesem ersten gemeinsamen Termin ging es zunächst um eine Ideensammlung. Ziel ist es, „ein fanfreundliches, einheitliches Rahmenprogramm für alle Austragungsorte“ zu organisieren.

Wirklich entscheidend für die Durchführung einer Fußball-Weltmeisterschaft ist letzten Endes aber die Verfügbarkeit der Stadien. Und die deutsche WM-Stadion-Landschaft nimmt Monat für Monat deutlichere Konturen an.

Hamburg ist längst fertig, in Hannover hat sich das Niedersachsenstadion schon weitgehend zur „Arena“ gewandelt. Das Endspielstadion in Berlin feiert nach schier endlos währendem Umbau Ende Juli die Fertigstellung, Leipzig ist seit März bereit. Gelsenkirchen hat schon alles erlebt, was mit unter freiem Himmel oder überdacht denkbar ist, Dortmund stellt seit dem Umbau das wahrscheinlich meist besuchte Fußballstadion der Welt, und Köln ist auch fast durch. Der ungeliebte Stuttgarter Kompromiss aus Leichtathletik- und Fußball-Stadion befindet sich in diesen Tagen in der letzten Ausbaustufe, in München läuft die gigantische Baustelle auf Hochtouren, man hält den Atem an. War da noch was? Ach so, Nürnberg hat begonnen zu arbeiten und Kaiserslautern komplettiert in loser Abfolge das eine oder andere Gewerk Die werden garantiert auch noch fertig. Selbst wenn das Resultat vielleicht ein wenig anders aussieht, als zur Bewerbung vorgezeigte Baupläne oder zwischenzeitlich angefertigte Lego-Modelle.

Dann wäre es noch wichtig, dass die rund drei Mio. Zuschauer Zutritt zu den „Tempeln“ finden. Dafür gibt es Ticketing-Systeme. Am 1. Februar 2005 startet der Verkauf, es ist mit einem Ansturm ungeheuren Ausmaßes zu rechnen. Der Run wird online stattfinden, aber auch ein Bestellschein ist geplant. Horst R. Schmidt vom WM-OK erklärt das Anliegen, „den Verkauf der WM-Karten so fair und transparent wie möglich“ gestalten zu wollen. Nun liegt aber der Fall so, dass die FIFA ein einheitliches Ticketing-System vorschreibt, sich in manchen Stadien aber schon andere Programme in Betrieb befinden. Die Folge: Zusatzkosten.

Südafrika wird gespannt verfolgen, wie wir das alles vormachen – und sich hoffentlich die Vorfreude nicht nehmen lassen. (Faszination Fankurve, 01.06.2004)






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