18.01.2017 - Hamburger SV

Nordtribüne Hamburg rechnet mit HSVPlus ab


Der Forderkreis Nordtribüne Hamburg e.V. zieht drei Jahre nach den Versprechungen von HSVPlus ein Fazit und stellt fest, dass wichtige Entscheidungen beim Hamburger SV mittlerweile in der Zentrale von Kühne + Nagel in der Hafencity gefällt werden und sich der HSV häufig zum Gespött der Liga macht.

„Drei Jahre nach der Zustimmung zum HSVPlus Konzept, herrscht bei unserem HSV noch immer Unbeständig- und Erfolglosigkeit. So haben uns die Meldungen vor dem Jahreswechsel wieder einmal kopfschüttelnd zurück gelassen und wir wollen hier eine kurze Bestandsaufnahme vornehmen. Besonders die Geschehnissen rund um Didi Beiersdorfer, aber auch die Sportchefsuche, der Abgang Joachim Hilkes oder die Geschehnisse rund um den Aufsichtsrat sorgen in den Kreisen der Fanszene für großes Unverständnis. Wie man es schafft, sich wiederholt zum Gespött der Liga zu machen, ist für uns unerklärlich“, heißt es in der Stellungnahme der Nordtribüne. Die sportliche Situation hat sich in den letzten Jahren nicht verbessert und statt einem Schuldenabbau sind weitere Schulden hinzugekommen.

„Hinsichtlich der finanziellen Situation könnte man weiterhin einwenden, dass die diesen Sommer gegebenen Darlehen von Kühne nur zurückzuzahlen sind, wenn der HSV sich in absehbarer Zeit sportlich erholt und wiederholt die Europapokalplätze erreicht, und dies somit ein guter Deal für den HSV sei. Leider ist diese Auffassung trügerisch: die Alternativen für den HSV sind bedrückend, entweder kein Einzug in den Europapokal und 100 Millionen Verbindlichkeiten oder Einzug in den Europapokal und die Verbindlichkeiten erhöhen sich um 38 Millionen Euro zuzüglich diverser Prämien für Kühne. Eine Summe, die zumindest in der Europaleague nicht zu erwirtschaften ist. Somit ist es wahrscheinlich, dass Kühne auch zukünftig gegen Schuldenerlass Vereinsanteile erhalten wird, ohne dass der HSV durch den Verlust der Anteile neue Einnahmen generieren kann. Dies führt weiterhin dazu, dass die versprochenen (lokalen) Unternehmen als „strategischen Partner“ auch weiterhin einen Bogen um den HSV machen. Als Anteileigner verbleiben somit neben Investor Kühne noch ein paar Liebhaberanteile bei Privatpersonen. Hinsichtlich der Versprechung der Initiatoren von HSVPlus, dass der HSV Herr im eigenen Hause bleibt, muss man feststellen, dass alle wichtigen Entscheidungen nicht im Volkspark getroffen werden, sondern in der Zentrale von Kühne + Nagel in der Hafencity. Dabei ist weniger der Ort das Problem. Vielmehr zeigt er aber, dass jede Entscheidung mit etwas mehr Relevanz auch immer über Kühnes Tisch geht. Das Versprechen, Herr im eigenen Haus zu bleiben, wurde somit schlicht und ergreifend gebrochen“, heißt es von der Nordtribüne Hamburg zum Investor Kühne.

Auch beim Thema Außendarstellung zieht die Nordtribüne eine düstere Bilanz. Professionalität wird vermisst und die Einmischung von Vereinsfremden, wie zum Beispiel Kühne Freund Rainer Calmund, wird kritisiert. Heribert Bruchhagen und Jens Todt, die nun neu beim HSV sind, wird der Rücken gestärkt: „Uns bleibt nichts anderes übrig, als an die Umsetzung dieses Vorhaben zu glauben und den HSV weiter mit all unseren Möglichkeiten zu unterstützen. Für uns Fans und Mitglieder heißt es jedoch, die Entwicklung des HSV weiterhin verstärkt mit kritischen Geist und konstruktiven Positionen zu verfolgen. Für eine bunte, laute und kritische Kurve – Für den HSV.“ Bereits beim Heimspiel gegen Schalke 04 rechneten Ultras des Hamburger SV mit dem Populismus von HSVPlus ab (Faszination Fankurve berichtete). (Faszination Fankurve, 18.01.2017)

Hier gibt es die gesamte Stellungnahme der Nordtribüne Hamburg.

Fanfotos Hamburger SV




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