21.07.2010 - TSV 1860 München

Offener Brief der Freunde des Sechz´ger Stadions


Der Verein Freunde des Sechz´ger Stadions kämpft für ein erstligataugliches Stadion der Münchner Löwen. Nach dem Vorschlag des Münchner OB Ude, 1860 könnte ins Olympiastadion umziehen, äußert sich der Verein nun mit einem offenen Brief.

Faszination Fankurve dokumentiert den offenen Brief der Freunde des Sechz´ger Stadions e.V. an dieser Stelle:

Offener Brief an das Präsidium des TSV München von 1860 e.V.

20.07.2010

3 Punkte für die Stadionzukunft der Löwen

Sehr geehrter Herr Beeck,

sehr geehrter Herr Maget,

sehr geehrter Herr Dr. Hasenstab,

die Freunde des Sechz’ger Stadions e.V. haben den Rücktritt von Geschäftsführer Manfred Stoffers mit Bedauern zur Kenntnis genommen, da Herr Stoffers aus unserer Sicht entscheidend für die Rückgewinnung einer eigenen Löwen-Identität eingetreten ist.

Nun ist das Präsidium gefordert, die richtigen Schritte zu unternehmen.

Wir sehen dabei folgende drei Punkte in der für das Überleben und eine erfolgreichere Zukunft des TSV 1860 alles entscheidenden Stadionfrage als zielführend an:

1.) Das Präsidium und der noch zu findende neue Geschäftsführer müssen den eingeschlagenen Weg fortsetzen und mit dem FC Bayern den Auszug aus der Arena verhandeln. Dabei sind aufgrund der Tatsache, dass die Bayern ohne die Hilfe des TSV 1860 nie den Bau der Arena von Seiten der Politik bewilligt bekommen hätten, eventuell geforderte Zahlungen für den Arena-Auszug klar abzulehnen.

2.) Eine Rückkehr ins Olympiastadion kann nur eine Übergangslösung sein, da die Betonschüssel am Oberwiesenfeld bekanntlich für die Bedürfnisse des TSV 1860 nicht tauglich ist. Im Olympiastadion ist mit weiteren Negativrekorden bei den Zuschauerzahlen und damit einem weiteren Absinken der Attraktivität der Löwen zu rechnen.

Daher sollte mit der städtischen Olympiapark GmbH, die durch die Rückkehr von 1860 eine insbesondere im Hinblick auf die Olympiabewerbung 2018 (Stichwort „Nachnutzung olympischer Sportstätten“) für die Öffentlichkeitsarbeit sehr wertvolle Auslastungssteigerung des Olympiastadions erreicht, ein kurzfristiger beziehungsweise mit kurzen Kündigungsfristen versehener Vertrag für den Ligabetrieb geschlossen werden.

DFB-Pokal-Spiele sollten bei diesem Vertrag ausgenommen werden, um sich für etwaige Pokalspiele gegen weniger attraktive Gegner eine Austragung im Stadion an der Grünwalder Straße offen zu halten. Dies wäre auch ein Zeichen an die Fans, für die das Sechzger-Stadion eindeutig die Heimat der Löwen ist und bleibt.

3.) Mittelfristig ist die Forcierung eines profitaugliches Ausbaus des Sechzger-Stadions die einzige für die Identitäts- bzw. Markenstärkung und somit das wirtschaftliche Überleben des TSV 1860 sinnvolle Lösung. Von den drei im Frühjahr von OB Ude geäußerten Ablehnungsgründen für einen Umbau des Stadions wird sich ein Punkt, nämlich die fehlende Bereitschaft des FC Bayern, 1860 aus der Arena zu lassen, in Kürze hoffentlich erledigt haben.

Zu den zwei anderen Argumenten ist folgendes anzumerken:

Es gibt kein Stadion in Deutschland, dass ohne Unterstützung der öffentlichen Hand (mindestens in Form von Bürgschaften) gebaut wurde. Diese Frage hängt allein am politischen Willen.

Eine Überprüfung der genehmigungsrechtlichen Fragen benötigt eine intensive Beschäftigung mit den vorgelegten Planungen. Von einer eingehenden Prüfung kann aber bei der in diesem Frühjahr innerhalb weniger Minuten vorgenommenen Ablehnung der von 1860 vorgelegten Umbaupläne durch OB Ude keine Rede sein. Auch die Beurteilung dieser Fragen hängt somit größtenteils am politischen Willen, den es in den nächsten Jahren durch Überzeugungsarbeit zu ändern gilt.

Für die Unterstützung bei diesem sicherlich nicht einfachen Weg stehen wir Ihnen wie bereits in der Vergangenheit gerne mit Rat und Tat zur Seite!

Mit freundlichen Grüßen

Roman Beer

1. Vorsitzender

im Namen der Vorstandschaft der Freunde des Sechz’ger Stadions e.V.

Homepage der Freunde des Sechz’ger Stadions e.V.

Fanfotos TSV 1860 München




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