Ordner als Helfer?

Wie Faszination Fankurve gestern berichtete, erheben Fans des 1. FC Köln nach dem Gastspiel ihres Teams beim Karlsruher SC schwere Vorwürfe gegen den Ordnungsdienst, der in Abwesenheit der Besitzer Rücksäcke durchsucht haben soll.

Jürgen Schöfer, Pressesprecher der Polizei Karlsruhe, erklärte im Gespräch mit Faszination Fankurve, dass es üblich sei, die Busse der Gästefans Mitte der zweiten Halbzeit auf den Platz vor dem Gästeblock zu fahren, weil eine Trennung der Fangruppen im Wildpark aufgrund der baulichen Voraussetzungen schwierig sei. „Aus Sicherheitsgründen werden die Busfahrer grundsätzlich aufgefordert, leere Flaschen einzusammeln und wegzuschließen.“ Personen des Ordnungsdienstes hätten dabei geholfen. Als Kölner-Fans Richtung Bus rannten, sei die Polizei dazugekommen und hätte die Lage beruhigt. Dabei wurde laut Schöfer gegen einige Beamte Widerstand geleistet.

Schöfer bezeichnete die Situation als „unglücklich“, weil sie von den Kölnern mißgedeutet wurde. Der Ordnungsdienst hätte allerdings versichert, keinerlei Durchsuchungen vorgenommen zu haben. „Natürlich wurden auch Ordnerpersonalien festgestellt. Auf die Frage nach fehlenden oder beschädigten Gegenständen ist bis heute allerdings keine Anzeige eingegangen.“

Zwei Anzeigen wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt wurden der Staatsanwaltschaft vorgelegt. Dazu läuft ein Ermittlungsverfahren wegen Beschädigung eines Stadiontores.

Ein Mitglied der Wilden Horde bezeichnete die Darstellung der Karlsruher Polizei als falsch: Für die Fans aus Köln sei klar zu ersehen gewesen, dass Ordner ohne Begleitung Rucksäcke durchsuchten. Er charakterisierte die Einschätzung der Polizei als bedenklich. (Faszination Fankurve, 9.3.2007)