21.02.2017 - FC Schalke 04

Ordner sollen provozierende Fahnen nicht zulassen


Vor dem morgigen Europa League Spiel des FC Schalke 04 gegen PAOK Saloniki ruft der FC Schalke 04 seine Anhänger auf, provozierendes Verhalten gegenüber den Gästefans zu unterlassen, auch wenn es im Hinspiel zu Provokationen der PAOK-Fans kam.

Provozierende Fahnen sollen von den Ordnern nicht zugelassen werden. „Gegenstände, die Schalker bisher nicht mit ins Stadion gebracht haben, dürfen gemäß der Stadionordnung auch gegen PAOK nicht mitgebracht werden. Die Stadionordnung ist Grundlage für die Betriebsgenehmigung der VELTINS-Arena und zwingend bei allen Veranstaltungen einzuhalten. Der Ordnungsdienst ist daher angehalten, Gegenstände, die ausschließlich zum Zwecke der Provokation mitgeführt werden, nicht zuzulassen. Dabei setzen wir ausdrücklich auf Verständnis, Vernunft und Freiwilligkeit aller Schalker“, heißt es dazu in einer Mitteilung des FC Schalke 04.

Im Hinspiel provozierten PAOK-Fans mit „Nazi“-Vorwürfen und einem riesigen Spruchband, dass die Anerkennung des Staates Mazedonien in Frage stellte (Faszination Fankurve berichtete). „Als ‚Jetzt erst recht‘-Aktion und Retourkutsche mit Fahnen zu provozieren, egal für wie legitim sie auch gehalten werden, wäre für uns als Verein ebenso wenig nachvollziehbar wie Gewalt oder Provokation seitens der Gäste. All das hat nichts mit Fußball zu tun“, will der FC Schalke 04 seine Fans von provozierenden Reaktionen abraten.

Auch der sogenannte „Stern von Vergina“ wurde beim Hinspiel auf blauem Grund gezeigt. Ein solcher „Stern von Vergina“ auf rotem Grund, löste beim letzten PAOK-Gastspiel auf Schalke einen umstrittenen Polizeieinsatz in der Nordkurve aus. Rechtlich ist das Zeigen einer solchen Fahne nicht verboten, wie selbst die Polizei Gelsenkirchen kürzlich einräumte.


Die Königsblaue Hilfe zeigt wenig Verständnis für die Stellungnahme des FC Schalke 04: „Dann mit dem Hausrecht zu argumentieren und damit den Polizeieinsatz von 2013 gewissermaßen zu legitimieren, ist schwach und grenzt an eine Schmierenkomödie“, heißt es von der Königsblauen Hilfe, die betont, dass sich in der Nordkurve niemand eine Wiederholung der Ereignisse von 2013 wünsche. Die von Schalke 04 Fans gegründete Fanhilfe hätte sich vom eigenen Verein etwas anderes gewünscht: „Wünschenswert wäre hingegen gewesen, dass sich der Verein schützend vor seine Fans gestellt hätte. Worte wie ‚Wir stehen zu unseren Anhängern und sie dürfen alles mit sich führen, was nicht verboten ist. Dazu gehört auch eine umstrittene Flagge mit dem Stern von Vergina.‘ wären wünschenswert gewesen und wären immerhin im Nachhinein ein deutliches Zeichen gewesen, dass die anfangs von Peter Peters geäußerten kritischen Worte ernst gemeint waren und nicht nur heiße Luft“, so die Königsblaue Hilfe weiter.

Die Polizei Gelsenkirchen kündigt hingegen für das morgige Risikospiel an, mit mehreren Hundertschaften im Inneren der Arena präsent zu sein. Hundertschaften innerhalb des Stadion sind nicht üblich und könnten auch im Hinblick auf den äußerst umstrittenen Einsatz 2013 in der Nordkurve als Provokation aufgefasst werden. „Dies ist notwendig, um entsprechend schnell Gefahren zu erkennen und bei Störungen konsequent eingreifen zu können“, begründet hingegen die Polizei Gelsenkirchen diese Maßnahme. Der Leiter der Pressestelle des Polizeipräsidiums Gelsenkirchen, Olaf Brauweiler, betont: „Dem Eingreifen der Polizei muss jedoch nicht immer eine Straftat vorangegangen sein: auch drohende Gefahren können unser Einschreiten zwingend erforderlich machen.“ Es zeigt sich, dass die Vorfälle von 2013 auf Schalke noch nicht ausreichend aufgearbeitet wurden. (Faszination Fankurve, 21.02.2017)

Fanfotos FC Schalke 04




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