Nachdem Hertha BSC am Donnerstag mitteilte, den eigenen und den Gästefans ab sofort u.a. Banner, Spruchbänder und Doppelhalter im Berliner Olympiastadion zu verbieten (Faszination Fankurve berichtete), hat die Ostkurve Hertha BSC nun bekannt gegeben, beim heutigen Heimspiel gegen RB Leipzig keinen Support zu organisieren.
„Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir nicht einfach für Support sorgen und unseren Protest trotzdem zum Ausdruck bringen können. Deshalb wird es heute von unserer Seite aus keine organisierte Stimmung geben. Auch wenn es nicht direkt mit den Geschehnissen in Dortmund begründet wird, ist klar, dass die Sanktionen gegen uns Fans damit gerechtfertigt werden. Unabhängig davon, wie man die Vorkommnisse in Dortmund einordnet, wird folgendes deutlich: Die Geschäftsführung von Hertha BSC hatte von Anfang an kein Interesse daran, die Vorfälle in Dortmund von allen Seiten zu beleuchten. Der Polizei Dortmund wurde blind vertraut, ohne dass sich bis heute mit einem Vertreter von Herthas Fanszene ausgetauscht wurde. Doppelhalter und Spruchbänder sind selbstverständliche Fanutensilien, zum einen, um unsere Meinung und Kritik kundzutun und zum anderen, um unseren Verein zu unterstützen. Die Sanktionen treffen alle Fans, Gäste- wie auch Heimfans gleichermaßen; ein Weg von dem sogar der DFB mittlerweile abgerückt ist. Der Verein widerspricht mit seinem Handeln den selbst auferlegten Grundsätzen im Umgang mit uns Fans“; teilte die Ostkurve Hertha BSC dazu heute mit.
Laut Angaben der aktiven Fanszene von Hertha BSC hätte am Donnerstag eigentlich ein runder Tisch in Berlin stattfinden sollen, zu dem auch Vertreter der Fan- und Ultràszene kommen sollten. Doch die Veranstaltung hat nicht stattgefunden. In den kommenden Tagen sollen innerhalb der Fanszene die Vorfälle von Dortmund aufgearbeitet werden. Die Mannschaft von Hertha BSC wurde über den Stimmungsverzicht bereits informiert.
„Selbstverständlich wollen wir keinem Herthaner untersagen, die Mannschaft zu unterstützen. Wir selbst haben die Mannschaft und den Trainer über unsere Entscheidung im Vorfeld informiert und rufen alle Herthaner auf, gemeinsam ein Zeichen gegen Kollektivstrafen zu setzen und den Support für heute einzustellen“, heißt es dazu von der Ostkurve.
Beim heutigen Heimspiel von Hertha BSC gegen RB Leipzig wird es somit keinen organisierten Support für den Hauptstadtclub geben. Die Differenzen zwischen Clubführung und der Fanszene gehen mittlerweile bei immer mehr Themen weit auseinander. Große Baustellen sind hier der Stadionneubau, die Marketing-Ausrichtung der Hertha und jetzt auch noch die Aufarbeitung der Vorfälle von Dortmund. (Faszination Fankurve, 03.11.2018)
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