Pfälzer Löwe, der ein Wildparkschwein reißt

In der Westkurve Kaiserslautern wurde vor dem gestrigen Derby des 1. FC Kaiserslautern gegen den Karlsruher SC eine große Choreografie gezeigt, bei der ein Pfälzer Löwe ein Wildparkschwein reißt. „Heute reißen wir was! Auf zum Derbysieg!“ stand auf dem dazugehörigen Spruchband.

Im Hintergrund war das Hambacher Schloss zu sehen, von dessen Turm eine FCK-Fahne geschwenkt wurde. Neben dem einen Schwein, das vom Löwen gerissen wurde, waren noch zwei weitere Schweine auf der Blockfahne abgebildet, von denen eins ein kleines Pisa-Logo auf der Haut hatte. Die FCK-Ultras spielten damit auf eine geklaute Pisa Fahne an, die bei Auseinandersetzungen zwischen Fans beider Lager im Fritz-Walter-Stadion im Oktober 2014 den Besitzer wechselte und beim folgenden Spiel im Wildparkstadion verbrannt wurde. In der Westkurve waren befreundete Ultras von der Horda Frénétik vom FC Metz und den Giasinga Buam von 1860 München zu Gast.

Im Gästeblock, in dem 4.000 KSC untergebracht waren, standen ebenfalls befreundete Ultras. Sturm Graz, Hertha BSC und Racing Straßburg Fans waren hier zu Gast. Die Gästefans waren dieses Mal durch Ordnerketten strenger vom restlichen Publikum abgetrennt, nachdem es im Oktober 2014 nach dem Derby auf der Südtribüne des Betzenbergs zu handfesten Auseinandersetzungen beider Fanlager kam. Die KSC Fans zeigten die Spruchbänder „Die beste Emotion ist Aggression“ und „Bauern- und Bullenschweine wegboxen“, wobei Bauern in FCK-Rot und die andere Beleidigung in Polizei-Grün geschrieben waren.

Die FCK-Fans führten vor dem Spiel einen Fanmarsch durch. Etwa die Hälfte der Gästefans reiste mit Entlastungszügen an, andere mit Bussen und Autos. Die Polizei trennte beide Fanlager weiträumig und zog nach dem Spiel eine positive Bilanz, da es zu keinen größeren Vorfällen gekommen sein soll. Laut der Rot-Weißen Hilfe sollen FCK-Fans der Fanhilfe von überhartem Polizeivorgehen berichtet haben. 30.839 Zuschauer sahen eine torlose Partie. (Faszination Fankurve, 11.04.2016)