04.08.2017 - 1. FC Kaiserslautern

Pfalz Inferno begründet umstrittenes Spruchband


Die Ultràgruppe Pfalz Inferno hat sich zum umstrittenen Spruchband zu Wort gemeldet, das die Gruppe in Nürnberg präsentierte. Das Pfalz Inferno akzeptiert demnach Spielerverpflichtungen aus Leverkusen, Wolfsburg oder Hoffenheim. Bei RB Leipzig sei jedoch eine rote Linie überschritten worden.

Das Pfalz Inferno zeigt Verständnis dafür, dass das Plakat mit der Aufschrift „Schon wieder nicht auf den Charakter geschaut - Müller und Fechner seht zu, dass Ihr abhaut“ nicht jedem Fan des 1. FC Kaiserslautern gefalle. Die Meinung der Gruppe, die das Plakat auch unterschrieben hat, spiegele es dennoch wieder. Der FCK reagierte mit Sanktionen gegen die Gruppe Pfalz Inferno auf das Spruchband und strich der Gruppe bisher gewährte Privilegien (Faszination Fankurve berichtete).

Weiter erklärt die Ultràgruppe, dass das Spruchband eine Fortsetzung des „Schaut euch bei neuen Spielern den Charakter an - Den Betze versteht nicht jedermann!“-Plakat gewesen sei, das zum Ende der Saison 2016/2017 gezeigt wurde.


„Nach einer Saison, in der man nur selten den Eindruck hatte, dass die Mannschaft wirklich eine Einheit ist und den nötigen Kampfgeist und Siegeswillen an den Tag legt, war uns wichtig, bei den Neuverpflichtungen darauf zu achten, dass sie zu unserem Verein passen sollten. Eines vorweg: Ein kritisches Spruchband kann und wird nie die Meinung aller FCK Fans repräsentieren. Dies ist uns durchaus bewusst und deswegen stand auch das Kürzel unserer Gruppe dahinter. Zu der geäußerten Meinung, die wir hier kurz erläutern möchten, stehen wir, akzeptieren und verstehen aber natürlich auch Meinungen, die nicht mit unserer übereinstimmen. Im Anschluss an die abgelaufene Saison wurde von Vereinsseite aus immer wieder davon gesprochen, dass man ausschließlich Charakterspieler verpflichten will, welche die Betze-Tugenden verkörpern, was auch uns Hoffnung auf Besserung machte. Klar unterliegt das Wort Betze-Tugenden keiner bestimmten Definition und bietet somit auch einen breiten Diskussionsrahmen, für uns sind diese Tugenden aber einfach nicht mit RB Leipzig und dem dahinterstehenden Konzern vereinbar. Ein Konzern, welcher den Tod von Sportlern zur Gewinnmaximierung in anderen Sportarten billigend in Kauf nimmt, der seine Spieler wie Leibeigene im eigenen Vereinsgeflecht umherschiebt, ein Konzern, der einen großen österreichischen Traditionsverein ohne Rücksicht auf dessen Werte für seine Werbezwecke missbraucht, keinerlei Mitbestimmung der Mitglieder im Verein zulässt und den Fußball nur als Werbeplattform für sein Produkt sieht, kann mit diesen Tugenden nicht im Einklang stehen. Wir sind keine verklärten Fußballromantiker, die nur im Gestern leben, akzeptieren Transfers aus Hoffenheim, Leverkusen oder Wolfsburg, aber mit RB Leipzig wurde für uns leider auch hierzulande eine rote Linie der Kommerzialisierung überschritten und jeder Spieler, der dort einen Vertrag unterschreibt, unterstützt mit seiner Unterschrift und Arbeitskraft auch bewusst und aktiv den Untergang unseres Volkssportes und trägt ab diesem Zeitpunkt auch die Werte, wenn man sie denn so nennen mag, dieses Konstruktes in sich“, heißt es in der Stellungnahme des Pfalz Inferno. (Faszination Fankurve, 04.08.2017)

Fanfotos 1. FC Kaiserslautern




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