24.01.2017 - Jahn Regensburg

Pläne der Ultras Regensburg zum Geisterspiel in Rostock


Am Samstag spielt Jahn Regensburg beim FC Hansa Rostock. Aufgrund einer DFB Strafe, die den kompletten Ausschluss der Öffentlichkeit wegen vermeintlichen Verfehlungen der Hansa Fans vorsieht, äußern sich nun die Fans von Jahn Regensburg zu dieser Thematik, da sie dem Spiel ebenfalls fernbleiben müssen.


In einer ausführlichen Stellungnahme betonen die Ultras Regensburg, dass sich die Wut ausschließlich gegen den DFB richtet, da die angeblichen Verfehlungen der Fans des FC Hansa Rostock Bestandteile der Fankultur seien. Zudem sei es für die Fans des Jahn Regensburg fragwürdig, wie ein Verband, dem in Teilen Korruption vorgeworfen wird, über angebliche Verfehlungen anderer urteilen wolle. Des Weiteren betonen die Ultras Regensburg, den Spieltag in Regensburg verbringen zu wollen und ein Alternativprogramm zu veranstalten. (Faszination Fankurve, 24.01.2017)

Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme der Ultras Regensburg:

Eigentlich wollten wir am 28.1.2017 der Jahnelf zum ersten Spiel nach der Winterpause an die Ostsee zum FC Hansa Rostock folgen. Leider hat der DFB allen Jahnfans einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wie die meisten wohl mitbekommen haben, wurde vom Verband beschlossen, dass unser Auswärtsspiel im Ostseestadion unter kompletten Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden soll – als Strafe für „Verfehlungen“ der Fans des FC Hansa.

Wie bescheiden die gesamte Situation ist, brauchen wir wohl nicht erklären. Warum für vermeintliche Verfehlungen der Heimseite den Fans der Gastmannschaft untersagt wird ihren Verein zu unterstützen, ist uns unerklärlich und kann auf Nachfrage nicht einmal der DFB beantworten. Ein Verband, der nicht in der Lage ist Transparenz zu schaffen und „Straftäter in den eigenen Reihen" – wie so oft vom DFB betont – auszugrenzen und auszuschließen, in den letzten Monaten durch Korruptionsvorwürfe, Vetternwirtschaft und Zensur aufgefallen ist, soll moralisch dazu in der Lage sein, ein Urteil über Fehlverhalten zu fällen? Zu allem Überfluss wird auch noch von offizieller Seite von Hansa Rostock die Strafe einfach abgenickt und sich für das „absolut gerechtfertigte Urteil" und die „gute Zusammenarbeit“ bedankt. Man könnte meinen, dass sich unser Unmut vor allem gegen die „Verfehlungen“ der Hansafans und die Zustimmung der Strafe durch die Vereinsvertreter richtet. Dem ist aber in keinster Weise so! Unsere gesamte Wut richtet sich einzig und allein gegen den Verband, welcher diese unverhältnismäßigen Strafen ausspricht. Die angeblichen „Verfehlungen“ der Rostocker sind für uns selbstverständliche Bestandteile der Fankultur. Pyrotechnik gehört für uns untrennbar zu einer leidenschaftlichen Unterstützung beim Fußball! Wir tappen nicht in die Falle, die der DFB mit Kollektivstrafen offensichtlich stellen will und lassen nicht zu, dass die Solidarität zwischen und innerhalb der Fanszenen untergraben wird, indem wir anderen Fans die Schuld für Strafen in die Schuhe schieben. Denn die Solidarität unter den Fans und verschiedenen Fanszenen ist die stärkste Kraft um gegen das bestehende Unrechtssystem zu bestehen. Die in unseren Augen ungerechtfertigten Verbandsstrafen versuchen repressiv Bestandteile einer lebendigen Fankultur zu unterdrücken und können Vereine, wie auch im Falle des FCH, in echte existenzielle Krisen stürzen. Wie wollen wir konkret gegen das Urteil ein Zeichen setzen? Tatsächlich stellt uns das vor ein Problem: Eine Demo in Rostock um auf die Ungerechtigkeit hinzuweisen? Vor der DFB-Zentrale in Frankfurt protestieren? Mit ca. 50-100 Personen sicherlich wenig zielführend. Die Größe unserer Szene macht diese Möglichkeiten eben kaum effektiv. Wir haben uns daher dazu entschlossen, das Spiel im Kreis der Fanszene in Regensburg zu verfolgen. Wir organisieren ein entsprechendes Rahmenprogramm und werden den Verein zumindest indirekt unterstützen, indem der gesamte Erlös des Tages an die Jugend des SSV Jahn Regensburg gespendet wird.






Weitere News:
26.01.2017: Alternativprogramm der Ultras Regensburg
30.01.2015: Schneeschippen für den Klassenerhalt