26.10.2015 - Hannover 96 / Eintracht Frankufrt

​Polizei schickte 139 Frankfurter Ultras zurück


Die Polizei Hannover schickte am Samstag 139 Ultras von Eintracht Frankfurt zurück nach Hessen, ohne dass diese das Spiel sahen, da die Polizei von einer verabredeten Schlägerei ausging. Im Gästeblock wurden deshalb die ersten Reihen freigelassen. Fahnen der Ultras Frankfurt hingen nicht.

Ebenso waren keine anderen Zaunfahnen von anderen ultràorientierten Fangruppen im Gästeblock zu sehen. Die Frankfurter Ultras reisten am Samstagmorgen mit Autos zum Bahnhof in Weetzen bei Ronnenberg, der etwa 13 Kilometer vor Hannover liegt. Von dort sollen die Ultras mit der S-Bahn bis Hannover Bismarckstraße gefahren sein, die gegen 10:40 Uhr erreicht worden sein soll. Von dort gingen die Eintracht Fans zu Fuß den etwa zwölfminütigen Weg zur U-Bahn Haltestelle Kinderkrankenhaus auf der Bult. Dort, in unmittelbarer Nähe zum Stadion von Arminia Hannover, setzte die Polizei die Gruppe fest.

Leere erste Reihen im Gästeblock des Niedersachsenstadions:



Die Frankfurter Personengruppe wurde kontrolliert. Jenny Mitschke von der Polizeidirektion Hannover sagte gegenüber Faszination Fankurve: „Die Gruppe wurde dort kurzzeitig in Gewahrsam genommen, kontrolliert und die Personalien wurden festgestellt. Bei der Kontrolle wurde passive Bewaffnung, wie Mundschutz, Quarzsandhandschuhe und Sturmhauben, gefunden“. Insgesamt wurden 139 Personen kontrolliert.

Mitschke gab an, dass die Polizei Hinweise auf eine verabredete Auseinandersetzung mit Fans von Hannover 96 gehabt haben soll. Als die Frankfurter Ultras in Richtung Kinderkrankenhaus unterwegs waren, soll eine Gruppe von etwa 100 Hannover 96 zur U-Bahn Haltestelle Geibelstraße gegangen sein. Diese befindet sich etwa 20 Minuten Fußweg von der Bismarckstraße und 30 Minuten vom Kinderkrankenhaus entfernt. Die Polizei befürchtete jedoch Auseinandersetzungen in der Innenstadt von Hannover, die beide Gruppen mit verschiedenen U-Bahnen erreicht hätten. Ob es einer Verabredung beider Gruppen bedarf, wenn beide Fanlager mit einer großen Anzahl von Leuten in der Stadt ist, bleibt fraglich.

Die Eintracht Frankfurt Fans durften nicht mehr zum Niedersachsenstadion, wo ab 15:30 Uhr Hannover 96 gegen Eintracht Frankfurt spielte. Mit Sonderbussen wurden die Ultras zurück zum Bahnhof in Weetzen gebracht, wo deren Fahrzeuge geparkt waren. Zehn Minuten nach Anpfiff erreichte der Sondertransport den Bahnhof. Gegen 16:10 Uhr wurden die Frankfurter Autos von Polizeiautos begleitet bis zur Landesgrenze von Hessen begleitet. Die Pressesprecherin der Polizei Hannover bestätigte, dass einige der Autos durch Fahrmanöver aus dem Konvoi ausbrechen konnten und somit der Polizeibegleitung entkamen.

Im Stadion sollen diese Personen jedoch nicht mehr angetroffen worden sein. Dort blieben die ersten Reihen im Gästeblock leer. Dies ist eigentlich der Bereich, indem sich die Ultras breit machen, die bei diesem Spiel jedoch nicht anwesend waren. Einen wirklich organisierten Support gab es im Gästeblock deshalb auch nicht. Eintracht Frankfurt gewann das Spiel mit 2:1. 139 Ultras verpassten somit den ersten Frankfurter Sieg seit vielen Jahren in Hannover.

Nach dem Spiel kam es zu laut Polizei gegen 18:30 Uhr auf der Friedrich-Ebert-Straße zu einem Angriff auf einen Kleinbus von Eintracht Frankfurt Fans. Zehn Personen sollen mit Fäusten auf das Fahrzeug eingeschlagen und versucht haben, die Türen zu öffnen, was jedoch nicht gelungen sein soll. Die Polizei nahm einen 22 Jahre alten Tatverdächtigen fest. (Faszination Fankurve, 26.10.2015)






Weitere News:
02.11.2014: Frankfurter Fans sorgen für Polizeieinsatz