30.09.2014 - 1. FC Nürnberg / 1. FC Kaiserslautern

Polizei verhindert Aufeinandertreffen von Ultras


Nach dem Montagsspiel der 2. Liga zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem 1. FC Kaiserslauten konnte die Polizei nur knapp ein Aufeinandertreffen der Ultras beider Vereine im Stadionumlauf verhindern. Durch eine DFB-Strafe war zwischen beiden Fangruppen eine geringere Distanz.

Die Stehplätze in der Nordkurve blieben wegen der DFB-Strafe geschlossen, die Ultras Nürnberg rükten auf die Gegengerade (Faszination Fankurve berichtete) und somit näher Richtung Gästeblock. Schon mehrmals kam es bei Spielen, die von einer DFB Strafe betroffen waren fast zu Auseinandersetzungen, weil Fans nicht in ihren eigentlichen Blöcken anzutreffen waren, da diese vom DFB gesperrt waren. So reisten Fans von Dynamo Dresden zum Gastspiel nach Frankfurt mit Eintrittskarten für den Heimbereich. Die Eintracht Frankfurt Fans kamen schonmal im Block von Union Berlin unter und die Fans des 1. FC Köln hatten teilweise Karten für die Heimkurve der TSG Hoffenheim.

Beim Spiel am Montag wurden nach Polizeiangaben zehn Polizisten verletzt. Ohne die DFB Strafe wäre der Einsatz wohl nicht notwendig gewesen. (Faszination Fankurve, 30.09.2014)

Das schreibt die Polizei zu dem Vorfall:
Am 29.09.2014 um 20:15 Uhr fand im Grundig Stadion in Nürnberg die Zweitliga-Begegnung 1. FC Nürnberg gegen 1. FC Kaiserslautern statt. Nach Spielende versuchten die Ultra-Gruppierungen beider Mannschaften noch im Stadion aufeinander zu treffen. Dies wurde von den eingesetzten Polizeibeamten verhindert. Allerdings wurden dabei 10 Polizeibeamte verletzt, als sie massiv mit Gegenständen beworfen wurden.

Sowohl die Anreise der Fans als auch der Spielverlauf waren aus polizeilicher Sicht völlig unauffällig. Nach dem Abpfiff feierten beide Anhängerschaften ausgiebig ihre Mannschaften, wobei die Ultras beider Seiten, wie gewohnt, länger in ihren Blöcken ausharrten. Etwa 20 Minuten nach Spielende setzten sich dann plötzlich die Heim- und Gastultras in den Blöcken und auf dem Umlauf hinter den Blockzugängen in Bewegung und versuchten aufeinander zu treffen. Dies konnte durch die eingesetzten Polizeibeamten, den anwesenden Ordnungsdienst und das Schließen der Sektorentrennungen im Stadion hinter der Gegengerade unterbunden werden. Die Maßnahmen waren notwendig, um ein Aufeinandertreffen von etwa 250 Personen aus dem Heimbereich mit den Kaiserslauterer Problemfans zu verhindern.

Eine größere Gruppe von Heimultras, teilweise vermummt, stürmte daraufhin das versperrte Tor 4 und versuchte so ins Freie und zu den gegnerischen Fans zu gelangen. Dabei bewarfen sie die Einsatzkräfte der Polizei mit Pet-Flaschen, leeren Gasflaschen, Ketten, Bierkästen und Teilen eines Bauzaunes (aus einem nahegelegenen Imbissstand). 10 Polizeibeamte erlitten dabei Verletzungen (Prellungen an den Armen, Beinen, am Oberkörper und im Gesicht), sind aber weiterhin dienstfähig.

Die Angreifer konnten letztendlich auch mittels Einsatz von Pfefferspray und Einsatzmehrzweckstock daran gehindert werden, über das beschädigte Tor 4 das Stadion zu verlassen. Es wurden 257 Identitätsfeststellungen durchgeführt. Inwieweit auch der Tatbestand des Landfriedensbruches erfüllt ist, wird derzeit geprüft. Gegen eine Person wird eine Anzeige wegen Verstoßes nach dem Betäubungsmittelgesetz erstattet. Derzeit werden die Aufnahmen der Stadionkameras ausgewertet und Zeugenvernehmungen durchgeführt.