01.11.2005 - Italien

Präsident und Fans nicht einig über neues Stadion


Die Pläne des Milan-Präsidenten Adriano Galliano, ein neues Stadion für den AC zu errichten stoßen nicht auf ungeteilte Gegenliebe. Für aufmerksame Beobachter der Entwicklung der europäischen Fanlandschaft in den vergangenen Jahren liegt der Gedanke nicht ganz fern, dass sich hinter Gallianis „Fürsorge für die Fans“ eigentlich andere Absichten verbergen: Filippo von den „Pescara Rangers“, einer wegen ihrer authentischen Ultra-Mentalität landesweit geschätzten Gruppierung, wird ganz deutlich: „Ziel ist es, mehr Geld zu verdienen und vor allem, die Typologie der Zuschauer zu verändern. Die großen Vereine wie Milan wollen ihr Publikum austauschen, an den Ultras liegt ihnen nichts, da sich mit diesen nicht genug Geld verdienen lässt.“

In diesem Zusammenhang sind auch die Äußerungen von Verbandspräsident Carraro, der sich über die (in der Tat teilweise skandalös hohen) Eintrittspreise ausließ, mit Vorsicht zu genießen, da faktisch vor allem die Preise in den Gästeblöcken immer weiter angehoben werden – ein zahlungskräftigeres Heimpublikum scheint durchaus im Sinne der meisten Vereine und des Verbandes zu liegen. Auch in Bezug auf Stadionneubauten spricht Filippo klar aus, was das traditionelle Publikum der Kurven denkt: „Das Schalker Stadion mag ja ein technisches Wunderwerk sein, aber es kann auch nicht im entferntesten daran denken, sich mit einem von Geschichte und Charme durchtränkten Spielort wie dem San Siro, dem San Paolo, oder anderen unbedeutenderen Stadien in Italien, England oder Deutschland, zu vergleichen.“ (Faszination Fankurve, 01.11.2005)

Fanfotos Italien




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