23.07.2014 - Preußen Münster

Preußen Münster begründet Maßnahmenkatalog


Als Reaktion auf Unzufriedenheit innerhalb der Fanszene von Preußen Münster, wegen des neuen Maßnahmenkatalogs, erläutert der Verein nun seine Sicht der Dinge und erklärt warum der Katalog verabschiedet wurde. Demnach kam es in zwei Jahren zu 27 Pyrotechnikverstößen.

Besonders nach Pyroaktion beim Spiel in Duisburg, bei der zwei Kinder verletzt worden sein sollen, sah sich der Verein zum Handeln gezwungen. Seitens des DFB wurde Preußen insgesamt mit einer Geldstrafe von 60.000 Euro belegt. Bei erneutem Abbrennen von Pyrotechnik droht ein Teilausschuss der Zuschauer.

Deshalb wurde der neue Maßnahmenkatalog von Vertreter der Stadt, des Ordnungsamtes, der Feuerwehr, der Polizei sowie Vertreter des Vereins verabschiedet. Das Fanprojekt war dabei nicht involviert. Der Verein betont weiterhin gesprächsbereit zu sein. Zuletzt sorgte der Antrag für einen Fahnenpass, der nach dem neuen Katalog für große Fahnen obligatorisch ist für Aufsehen. (Faszination Fankurve, 23.07.2014)

Faszination Fankurve dokumentiert die Pressemitteilung von Preußen Münster:

Verein baut auf Dialog und Vertrauen

In der vergangenen Woche sorgte der Maßnahmenkatalog, der einige neue Richtlinien für Stadionbesucher in der anstehenden Drittligasaison bereithält, für Unruhe und Unzufriedenheit innerhalb der Fanszene. Der Verein möchte daher seine Anhänger und die gesamte Öffentlichkeit ergänzend über die Situation und seinen Standpunkt informieren:

In den vergangenen zwei Jahren kam es bei Heim- und Auswärtsspielen immer wieder zu erheblichen Verstößen gegen die Stadionordnung und gesetzliche Vorschriften. Insgesamt 17 Vorfälle im Zusammenhang mit dem Einsatz pyrotechnischer Gegenstände in der Saison 2013/14 und weitere 10 Fälle in der Saison 2012/13 waren zu verzeichnen. Mit insgesamt 27 erheblichen Verstößen liegt der SC Preußen Münster in Deutschland an der Spitze sämtlicher Profivereine.

Besonders gravierend war der Verstoß gegen das Verbot des Abrennens pyrotechnischer Gegenstände beim letzten Auswärtsspiel der vergangenen Saison in Duisburg, bei dem erstmals auch konkrete Gefährdungen und sogar Schäden eintraten. Erschwerend kam hinzu, dass es sich bei den Betroffenen um kleine Kinder handelte, die mit ihren Vätern/Eltern das letzte Auswärtsspiel unseres Vereins besuchten.

Diese Vergehen führten zu Strafen in Höhe von insgesamt 60.000 Euro, die der Verein an den DFB zu zahlen hatte. Damit steht der SC Preußen Münster ebenfalls an der Spitze sämtlicher Drittligavereine. Der Verein steht beim DFB, der Polizei und den Ordnungsbehörden unter strenger Beobachtung.

Im letzten Urteil des DFB-Sportgerichts vom 2. Juni 2014 heißt es wörtlich:
„Bei erneut gehäuften Vorfällen in der nächsten Spielzeit wird neben einer Geldstrafe auch ein teilweiser oder vollständiger Ausschluss der Zuschauer in Erwägung gezogen.“

Diese fatale Situation war eingetreten, obwohl der Verein in den letzten zwei Jahren immer wieder das Gespräch zu seinen Anhängern und den Ultragruppierungen gesucht hat. Auch nachdem es trotz dieser Gespräche zu Verstößen gekommen war, zeigte sich der Verein weiter gesprächsbereit und engagierte sich insbesondere in Person von Vorstandsmitglied Georg Krimphove für die Belange der Fans. Die Fans wurden durch Sachleistungen in Form von Verpflegung für Auswärtsfahrten und Farbspenden zur Verschönerung der Fankurve auch finanziell unterstützt. Darüber hinaus wurden zahlreiche Gespräche mit Vertretern der Fanszene – auch der aktiven – geführt und Privilegien eingeräumt. Das Fanprojekt wurde zu Vorstandsitzungen eingeladen, um die Interessen der Anhängerschaft vorzubringen. Der Sicherheitsbeauftragte des SC Preußen, Roland Böckmann, bemühte sich intensiv um den Dialog mit den Ultragruppierungen, war immer ansprechbereit.

In dieser Situation wurde der Verein vom Arbeitskreis Stadionsicherheit und vom DFB dringend und ultimativ aufgefordert zu handeln. Insbesondere nachdem in Duisburg die zwei Kinder betroffen waren, wuchs der Druck auf den Verein. Anfang Juni tagte der Arbeitskreis zum ersten Mal, um das Sicherheitskonzept für das städtische Preußenstadion zu überarbeiten. Vertreter der Stadt, des Ordnungsamtes, der Feuerwehr, der Polizei sowie Vertreter des Vereins erarbeiteten gemeinsam das neue Sicherheitskonzept, dass durch die jetzt diskutierten Maßnahmen umgesetzt werden muss. Das neue Sicherheitskonzept wurde am 15. Juli von den mitwirkenden Parteien festgelegt.

Die von den Ordnungsbehörden geforderte Herabsetzung der Zuschauerkapazität bei Brisanzspielen auf 14.300 Besucher und die Entfernung der mobilen Verkaufsstände und Buden, um Rettungswege freizuhalten, muss der Verein zwingend durchsetzen. Das wurde dem Verein unmissverständlich mitgeteilt.

Nach den zahlreichen Vorfällen sah sich der Verein also zum Handeln gezwungen. Dem Verein ist die Bedeutung seiner Fans gleichwohl auch weiterhin bewusst. Das war der Grund, warum der Verein in den vergangenen 24 Monaten stets darauf gesetzt hat, die Probleme im Dialog zu lösen und seine Fans in den dargestellten Bereichen aktiv unterstützt hat. Der Verein ist auch weiterhin gesprächsbereit. Dialogbereitschaft und Vertrauen dürfen sich aber nicht als Einbahnstraße darstellen. Die Kritik an der Kommunikation nimmt der Verein auf und steht allen konstruktiven Vorschlägen für eine Verbesserung der Situation und für jeden Dialog der hierzu führen kann, offen gegenüber. Es kann nur das Ziel sein, einen gemeinsamen Weg zu finden, der die Interessen und Belange des Vereins und aller Stadionbesucher hinreichend wahrt.

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Georg Krimphove (Vorstand
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Roland Böckmann (Sicherheitsbeauftragter)






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