17.09.2018 - 1. FC Köln

Protest gegen Vorstand: Kölner Ultras mit neuen Zaunfahnen


Nachdem die Wilde Horde und die Coloniacs sich unter der Woche mit einer Stellungnahme zu Wort meldeten, in der die Kölner Ultràgruppen das Ziel ausgaben, dass der Vorstand des 1. FC Köln abtreten soll (Faszination Fankurve berichtete), machten sich die Ultras hierfür gestern auch im Müngersdorfer Stadion stark.

So wurde die in der Woche veröffentlichte Stellungnahme im Stadion nochmals via Flyern verbreitet. Zudem wurden zahlreiche Spruchbänder in Richtung des Vorstandes gezeigt. Den Anfang machte die Wilde Horde mit einem „Unsere Stimmen für die Mannschaft!! Unsere Stimmen gegen die Vereinsführung!!“-Plakat, mit dem klargestellt werden sollte, für wen die Kölner Ultras singen.


Zu diesem Zeitpunkt hingen noch keine Zaunfahnen der Kölner Ultràgruppen, die sich beim gestrigen Spiel eine besondere Zaunbeflaggung haben einfallen lassen. So wurde die Zaunfahnen kurz nach der Präsentation des ersten Spruchbandes aufgehangen. Doch zum Vorschein kamen nicht die üblichen Banner der Kölner Ultras und anderer Fangruppen, sondern abgewandelte Versionen mit „Vorstand raus“-Schriftzügen. Die Zaunfahnen von Wilde Horde, Coloniacs, Domstadt Syndikat, Veedels Radau, Chaotix und Achte Jeisel Jottes waren vom Design her genauso gemalt, wie die eigentlichen Zaunfahnen dieser Gruppen, doch statt den Gruppennamen war darauf die „Vorstand raus“-Botschaft zu lesen. Am Bereich des Zauns von Block S3 in der Kölner Südkurve, an dem bis in der vergangenen Saison die Zaunfahne der Boyz Köln hin, hing gestern erstmals seit der Auflösung der Boyz Köln die Zaunfahne der Desperados Dortmund, den Freunden der Boyz vom BVB, die gestern in Müngersdorf zu Gast waren.


Weiter ging es mit Plakaten der Coloniacs, die deutlich machten, dass die Regressforderungen des 1. FC Köln an zwei Fans, die beim letzten Derby gegen Mönchengladbach am Fahnenklau beteiligt gewesen sein sollen und deshalb 14.000 Euro an den 1. FC Köln zahlen sollen, bei der aktiven Fanszene nicht besonders gut ankommen: „14.000 Euro Regress - Ein Bannerklau ohne großen Schaden! 3. Mio. Abfindung - Ein Clubabstieg und ein Präsidium ohne Schuld und Tadel!“, schrieben die Coloniacs auf Plakate, die zudem auf eine Abfindung anspielten, die Jörg Schmadtke kassiert haben soll, als er den 1. FC Köln verlassen hat.


Die Wilde Horde fragte danach via Spruchband in Richtung des Vorstandes: „Wie vielen Jugendlichen wollt ihr die Existenz rauben bis eure Fehler finanziert sind?“ Dazu wurde ein großer Doppelhalter präsentiert. Darauf zu sehen ist Werner Spinner, Präsident des 1. FC Köln, wie er den teuersten Rotwein bestellt und der Kellner ihm eine Flasche „Vino Regresso für 14.000 €“ bringt.

Auf weiteren Plakaten sprachen sich Kölner Ultras für den Erhalt des Hambacher Forstes aus. Ein Waldstück unweit von Köln, das für den Braunkohletagebau Hambach weichen soll. Dort werden aktuell Besetzungen von Klimaaktivisten geräumt und es formiert sich massiver Widerstand. Die Coloniacs erklärten dazu via Spruchband: „Hambi bleibt - Vorstand raus!“ und von der Wilden Horde kam ein „Konzerne: Hände weg von Wäldern + Vereinen! Hambi bleibt! Vorstand nicht!“.


Mit einem weiteren Spruchband, auf dem „Alles was von Herzen kommt ist unbezahlbar! Keinen Cent für den Fahnenklau!“ geschrieben stand, untermauerte die Wilde Horde nochmal ihr Forderung, dass es wegen des Diebstahls der Scenario Fanatico-Fahne keine Regressforderungen vom Verein geben sollte. Auch das Coloniacs-Spruchband „Euer Demokratieverständnis - Made in China!“ richtete sich an den Vorstand.


Die mitgereisten SC Paderborn-Fans zeigten im Gästeblock vor Anpfiff eine Choreografie aus blau-schwarzen Folienschals und konnten sich nach Ende des Spiels über einen 5:3-Auswärtssieg freuen. Das Müngersdorfer Stadion war mit 50.000 Zuschauern ausverkauft. (Faszination Fankurve, 17.09.2018)

Fanfotos 1. FC Köln




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