Proteste gegen Verbände auch im Amateurfußball

Die Fanszene des VfL Wolfsburg nutzte den bundesweiten Aktionsspieltag für den Protest gegen die zerstückelten Anstoßzeiten in der Bundesliga, die Probleme für Amateurvereine mit sich bringen. Spontan schlossen sich mehrere Amateurclubs aus dem Umland von Wolfsburg den Protesten an.

„Was uns an euch stört... Eure Zerstückelung des Bundesligaspieltags! Pro Samstag 15:30!“, war am Samstag in der Nordkurve Wolfsburg zu lesen. Vorab lud die Wolfsburger Fanszene alle interessierten Fans zu einer Informationsveranstaltung ein.

Der Amateurverein TSV Hehlingen erklärte zu dem Schulterschluss zwischen Bundesliga-Fanszene und Amateurvereinen: „Der DFB und die DFL propagieren, dass der Amateurfußball mehr Aufmerksamkeit verdient hat und die Basis dieses Volkssports ist. Durch die neuen Anstoßzeiten in dieser Saison wird aber genau das Gegenteil erreicht. Der ehrliche Fußball, den Leute nicht des Geldes wegen, sondern einfach aus Spaß an der Freude betreiben, wird in seiner Aufmerksamkeit beschnitten!“ Am Sonntag waren auf mehreren Sportplätzen im Wolfsburger Umland Plakate mit der Aufschrift „Sonntag gehört der Familie oder der Kreisklasse - Pro Bundesliga 15.30 Uhr!“ zu sehen. Die Fanszene des VfL Wolfsburg verdeutlicht, dass die Spieltagszerstückelung nicht nur für Schichtarbeiter bei Volkswagen, sondern auch für die Amateurvereine Probleme mit sich bringt.

Aus der Fanszene des VfL Wolfsburg heißt zu der spontan organisierten gemeinsamen Aktion mit den Amateurvereinen: „Aus einer spontanen Idee entwickelte sich rasch eine regionale Aktion, bei der viele Amateurvereine aus dem Wolfsburger Umland teilnahmen. Etliche Teams haben sich an der Aktion beteiligt und so gemeinsam ihren Unmut zum Ausdruck gebracht. So kurzfristig ist das einfach Wahnsinn und wir bedanken uns bei allen Teilnehmern, die die ganze Aktion erst möglich gemacht haben. Gemeinsam setzen wir ein Zeichen zum Erhalt des Fußballs als Volkssport!“ (Faszination Fankurve, 23.08.2017)