Am Montag kam es im Erfurter Steigerwaldstadion zum Thüringen-Pokalfinale zwischen der BSG Wismut Gera und dem FC Carl Zeiss Jena. Die aktive Fanszene aus Jena boykottierte das Finale und organisierte stattdessen ein Fanfest in Jena. Die Fans aus Gera reisten erstmals seit 26 wieder zu einem Pokalfinale und zündeten in Erfurt Pyro.
Die Fanszene aus Jena boykottierte das Finale, weil der Thüringer Fußballverband das Steigerwaldstadion in Erfurt für die kommenden Jahre fest als Austragungsort des Landespokalfinals bestimmt hat. Der Südkurve Jena-Zusammenschluss sieht in dieser Entscheidung einen versteckten Rettungsversuch für die Erfurter Arena, in der ab kommender Saison kein Drittligafußball mehr zu sehen sein wird (Faszination Fankurve berichtete). Nach Erfurt reisten dennoch etwa 400 FCC-Fans, einen organisierten Support gab es aber nicht. Das Fanfest am Ernst-Abbe-Sportfeld in Jena, auf dem das Pokalfinale übertragen wurde, besuchten wesentlich mehr FCC-Fans, als Jena-Fans in Erfurt im Steigerwaldstadion waren.
Die Fanszene von Wismut Gera boykottierte das Pokalfinale nicht und reiste mit knapp 300 Leuten via Zug nach Erfurt. Mit Shuttlebussen wurden die Fans vom Bahnhof zum Steigerwaldstadion gebracht. Im dortigen Gästeblock zündeten die Gera-Fans, die für das Pokalfinale in Anlehnung an die gleichnamige Fernsehserie das Motto „Orange Is The New Black - Pokalfinale 2018“ ausgerufen hatten, mehrfach Pyrotechnik. Die meisten Gera-Fans reisten in einheitlichen orangenen Mottoshirts in die Landeshauptstadt, die gemeinsam mit Zugtickets zum Preis von zehn Euro verkauft wurden.
Die Gruppe „1951 Ideale & Leidenschaft“ aus Gera zeigte in Erfurt, unabhängig von der restlichen Fanszene, eine kleine optische Aktion mit BSG Wismut Gera-Schildern, einem „Alles was zählt“-Spruchband und orangenen Wurfrollen.
Auf dem Rasen gewann der Drittligist aus Jena am Montag in Erfurt vor 2.134 Zuschauern gegen Gera durch zwei Treffer in der ersten und drei Tore in der zweiten Halbzeit deutlich mit 5:0. Im Nachgang des Spiels kam es auf der Rückreise mit den Shuttlebussen noch zu Auseinandersetzungen zwischen Wismut Gera-Fans und der Polizei, die mit Schlagstöcken und Pfefferspray gegen die Fans vorging.
Die Polizei nahm deswegen von insgesamt 84 Gera-Fans die Personalien auf. Laut Polizeiangaben wurden bei den Auseinandersetzungen 13 Fans und vier Polizisten verletzt. „'Danke' an die Thüringer Landespolizei die den völlig friedlichen Tag und Auftritt der Gerschen Anhänger an den Shuttlebussen minutenlang völlig eskalieren liesen und auf wirklich alles was sich bewegt munter drauf einkloppten“, kritisiert das Wismut Fanzine Online das Vorgehen der Polizei.
Der Thüringen-Pokalsieger wurde bei Rückankunft in Jena von hunderten FCC-Fans lautstark in Empfang genommen. Als der Mannschaftsbus am Ernst-Abbe-Sportfeld, wo das Alternativprogramm der aktiven Fanszene stattfand, vorfuhr, wurden die Pokalsieger lautstark von ihren Fans gefeiert. (Faszination Fankurve, 23.05.2018)
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