22.10.2018 - Viktoria Köln/Lippstadt

Pyro & Betretungsverbote bei Viktoria Köln gegen Lippstadt


Viktoria Köln empfing am Freitagabend in der Regionalliga West den SV Lippstadt 08 im heimischen Sportpark Höhenberg. Die Partie brachte auch wegen der Fanfreundschaft einiger Viktoria Köln-Fans zu Anhängern der Hammer Spielvereinigung eine gewissen Brisanz mit sich.

Zwischen den Fans der Hammer Spielvereinigung und vom SV Lippstadt besteht ein feindschaftliches Verhältnis, das vor allem von der der Spielvereiniung Hamm-Fans geprägt wird. Mehrere Viktoria Köln und Hammer Spielvereinigung-Fans wurden im Vorfeld des Spiels mit Bereichbetretungsverboten für Köln-Höhenberg belegt und durften somit das Flutlichtspiel nicht im Stadion verfolgen.

Dennoch sollen Fans aus Hamm am Freitag nach Köln gereist sein und sich während des Spiels außerhalb der Verbotszone aufgehalten haben. Die Fans der Hammer Spielvereinigung verpassten somit das zeitgleiche Heimspiel ihres Vereins gegen den FC Brünninghausen. Die Schäl Sick Sufftras von Viktoria Köln protestierten gegen die Betretungsverbote und platzierten die eigenen Fahnen am Freitag als „symbolisches Zeichen der Solidarität“ verkehrt herum. Auch die Juniors Höhenberg solidarisierten sich mit den Viktoria- und Hamm-Fans, die nicht ins Stadion durften und zeigten dies ebenfalls durch eine auf dem Kopf stehenden Zaunfahne.

„Es ist an dieser Stelle höchst verwerflich, Platzverbote auszusprechen und dies mit Aktionen zu begründen, die keinerlei Strafverfolgungen nach sich zogen und bei denen die bestraften Personen zum Teil nicht einmal vor Ort waren. Solche Durchführungen dann auch noch als Prävention zu handhaben, da es in der Vergangenheit gewisse Probleme im Zusammenhang mit Lippstadt, Hamm und Köln gab, ist zutiefst absurd“, kritisierten die Schäl Sick Sufftras die Betretungsverbote. Anfängliche Überlegungen der Gruppe, dem Spiel aus Solidarität komplett fernzubleiben, wurde letztlich wieder verworfen.


Die mitgereisten SV Lippstadt 08-Fans hatten im Sportpark Höhenberg am Freitagabend die Stimmungshoheit und leiteten das Regionalliga-Spiel mit einer Pyroshow im Gästeblock ein. Im Nachgang des Spiels, das der Favorit aus Köln-Höhenberg gegen den Aufsteiger aus Lippstadt mit 1:0 gewinnen konnte, ist der Block LP mit dem eigenen Auftritt äußerst zufrieden: „Nachdem das Spiel mit einem kleinen Feuerwerk eingeleitet wurde, gab es besonders in der 1. Halbzeit den wohl besten Auftritt der bisherigen Saison. Ein eigener lautstarker Song reihte sich an den anderen und versetzte den Mob immer wieder in Ekstase. Die zweite Hälfte fiel da nur geringfügig ab. Eine wahnsinnig gute Visitenkarte, die wir hier hinterlassen haben dürften und ein Zeichen, dass es Dinge gibt, die man auch mit dickem Geldgeber im Rücken nicht kaufen kann: ehrlichen Fussball, Herzblut, Leidenschaft!“ Die Schäl Sick Sufftras gestanden hingegen ein, dass der Support bei den Viktoria-Fans nicht besonders lautstark war: „Nach kurzen solidarischen Gesängen für unsere Brüder außerhalb des Stadions wurde das Teams weitestgehend über die gesamte Spielzeit unterstützt. Leider war die Quote der mitmachenden Fans trotz gut gefüllter Tribüne lange Zeit gleich Null. Immerhin konnten wir unseren Block 1 für die letzten zehn Minuten zunehmend animieren, was zu einem guten Gesamtbild in der Schlussphase führte.“

Zu einem Aufeinandertreffen von Viktoria Köln und SV Lippstadt 08-Fans soll es am Freitagabend nicht gekommen sein. Von den Viktoria-Fans heißt es dazu lediglich: „Ein Aufeinandertreffen zwischen uns und den Anhängern der Gäste wurde Seitens der Exekutive leider über sämtliche Wege unterbunden, weshalb wir uns nach Abreise der Lippstädter auf den Weg machten, um den Sieg und den gelungenen Abend mit den Leuten zu zelebrieren, die unter willkürlichen Bestrafungen zu leiden hatten.“ (Faszination Fankurve, 22.10.2018)