13.09.2018 - FCS/FWK

Pyroaktionen & Spielunterbrechungen in Schweinfurt


5.160 Zuschauern kamen gestern Abend ins Willy-Sachs-Stadion, um das Verbandspokalspiel 1. FC Schweinfurt 05 gegen die Würzburger Kickers zu sehen. Wegen Pyroaktionen beider Fanlager wurde die Partie in der zweiten Halbzeit zwei Mal unterbrochen und ein Spielabbruch wurde angedroht.

Die einsetzende Dunkelheit in der zweiten Halbzeit nutzten beide Fanlager gestern für Pyroaktionen. So zündeten die Schweinfurter Fans Bengalische Fackeln sowie grünen und weißen Rauch. Aus dem Gästebereich folgte roter Rauch. Als im Bereich der Heimfans dann noch ein Böller hochging, sah Schiedsrichter Patrick Hanslbauer den Moment gekommen, um das Pokalspiel erstmals zu unterbrechen.


Die neuen Regularien in Bayern, die auf einem Verbandstag im Mai 2018 beschlossen wurden, sehen vor, dass ein Spiel spätestens nach dem dritten Vorfall mit Pyrotechnik für mindestens fünf Minuten unterbrochen wird (Faszination Fankurve berichtete). So kam es gestern in Schweinfurt auch. Schiedsrichter Patrick Hanslbauer schickte beide Teams in die Kabinen, nachdem der Böller explodierte.

Als das Spiel nach der Pause von etwa fünf bis zehn Minuten fortgesetzt werden sollte, brannten im Gästeblock Bengalische Fackeln ab, weshalb das Spiel erneut unterbrochen wurde. Nun drohte der Schiedsrichter bei einem weiteren Vorfall mit Pyrotechnik mit einem Spielabbruch.

Letztlich wurde das Duell zwischen dem Regionalligisten, der gleichzeitig Titelverteidiger des Totopokals war und dem Drittligisten aus Würzburg jedoch zu Ende gespielt. Das klassentiefere Schweinfurt gewann das Pokalspiel durch Tore in der 20., 43. und 56. Minute sowie einen Gegentreffer in der 55. Minute mit 3:1.


Das erste Unterfranken-Derby seit dreieinhalb Jahren zwischen Schweinfurt und den Würzburger Kickers brachte Brisanz mit sich, da sich beide Fanszenen feindschaftlich gegenüberstehen, was nicht nur mit der räumlichen Nähe beider Städte, sondern auch damit zu tun hat, dass die Schweinfurt 05-Fanszene eine Freundschaft zu den Fans des Würzburger FV, dem Lokalrivalen der Würzburger Kickers pflegt. Laut Zaunbeflaggung waren Würzburger FV-Fans gestern auch bei den Schnüdel-Fans aus der Kugellagerstadt zu Gast, die u.a. eine „FCK FWK“-Fahne präsentierten und damit, genauso wie mit Spruchbändern, ihre Abneigung gegenüber den Würzburger Kickers, aber auch gegen deren Freunde vom FC Augsburg ausdrückten.

Vor dem Spiel kam es bei der Anfahrt der Gästefans vor einem Treffpunkt der Schweinfurter Fanszene zu einem Rückstau der Shuttlebusse. Diese Situation soll laut Polizeiangaben von etwa 50 Schweinfurter Fans ausgenutzt worden sein, die einen Angriff auf die Shuttlebusse gestartet haben sollen. Die Fans der Würzburger Kickers sollen daraufhin die Notentriegelung der Busse geöffnet und in Richtung der Schweinfurt-Fans gelaufen sein. Ein direktes Aufeinandertreffen beider Fanlager soll jedoch durch das Unterstützungskommando der Polizei verhindert worden sein. Eine penible Kontrolle der Gästefans war die Folge, weshalb Teile der 1.200 Gästefans erst verspätet ins Stadion kamen. Bei den Kontrollen will die Polizei Pyrotechnik, Sturmhauben und Zahnschützer sichergestellt haben. Insgesamt wurden im Rahmen des Pokalspiels laut Polizeiangaben 26 pyrotechnische Gegenstände sowie 27 weitere verbotene Gegenstände gefunden. (Faszination Fankurve, 13.09.2018)