Im Ernst-Happel-Stadion kam es gestern zum vorerst letzten Mal zum Derby zwischen Austria und Rapid Wien. Das Spiel wurde nur von 11.267 Zuschauer besucht, da Austria Wien den Vorverkauf einschränkte. Im Stadion zeigten die FAK-Fans eine mehrteilige Choreografie. Zudem zündeten beide Fanlager Pyrotechnik.
Austria Wien verkaufte Tickets für das 326. Wiener Derby nur an Dauerkarteninhaber und Vereinsmitglieder. Zudem erhielt Rapid Wien 3.000 Tickets für das Duell. Dadurch kam es gestern dazu, dass Fans an Toren zum Praterstadion abgewiesen wurden, obwohl im Stadion noch über 35.000 leere Sitzplätze vorhanden waren. Weil das Franz-Horr-Stadion von Austria Wien bald wiedereröffnet wird, war das gestrige Derby das vorerst letzte Aufeinandertreffen von Austria und Rapid Wien im Praterstadion.
Die Austria Wien-Fans zeigten vor Anpfiff des gestrigen Derbys eine mehrteilige Choreografie. Zuerst war ein Fahnenmeer mit „Wien sind wir“-Botschaschaft, geschrieben auf Doppelhaltern, zu sehen. Anschließend wurde von den Viola Fanatics eine „Hütteldorf zerstören“-Blockfahne hochgezogen, die vom Spruchband „Unsere Nachricht gibt euch zu verstehen - Der Feind muss heute kläglich untergehen!“ ergänzt wurde. Anschließend zündeten die Austria Wien-Ultras Rauch in verschiedenen Farben.
Auch die Gästefans aus Hütteldorf zündeten vor Anpfiff des gestrigen Derbys Rauch. Im weiteren Verlauf zündeten beide Fanlager noch öfter Pyrotechnik. Auf dem Rasen gewann Rapid Wien das Derby gestern deutlich mit 4:0, was den höchsten Derbysieg seit Anfang der Achtzigerjahre bedeutete.
Beim zweiten Tor von Rapid Wien flog aus dem Austria-Bereich ein Gegenstand in Richtung Spielfeld, der eine Fotografin am Kopf traf. Die getroffene Person wurde anschließend mit einer Platzwunde ins Krankenhaus gebracht. Austria Wien erklärte, dass man den Werfer bereits identifiziert und ein Hausverbot ausgesprochen habe. „Der FK Austria Wien bedauert den Vorfall und hat gleich in den frühen Morgenstunden Kontakt zur Fotografin, die glücklicherweise ohne Gehirnerschütterung davon kam, aufgenommen. Der Täter konnte dank guter Foto- und Video-Aufnahmen – hier gilt unser Dank all jenen, die bei der raschen Aufklärung mitgeholfen haben – rasch identifiziert werden. Er erhält ein sofortiges Hausverbot, auch wird beim zuständigen Senat der Bundesliga ein bundesweites Stadionverbot beantragt. Zudem behält sich der Klub ob der zu erwartenden Strafe das Recht vor, Regress gegenüber dem Verursacher zu fordern“, teilte der FAK hierzu mit. Laut Polizeiangaben wurden gestern insgesamt 20 Anzeigen aufgenommen und drei Personen festgenommen. Zudem sprach die Wiener Polizei von „Auseinandersetzungen der Fangruppierungen“ nach dem Spiel. (Faszination Fankurve, 16.04.2018)
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