17.11.2018 - Kiel/Lübeck

Pyroshow, Böller & Leuchtspuren beim Derby in Kiel


Im Holstein-Stadion kam es heute zum Derby zwischen der zweiten Mannschaft von Holstein Kiel und der ersten Mannschaft vom VfB Lübeck. Die Gästefans aus Lübeck leiteten das Schleswig-Holstein-Derby mit einer großen Pyroshow im Gästeblock ein, weshalb sich der Anpfiff verzögerte.

Die mitgereisten VfB Lübeck-Fans unter den insgesamt 2.758 Zuschauern zündeten vor Anpfiff Bengalische Fackeln und Rauch in den Vereinsfarben. Zudem wurden während der Pyroaktion Böller auf das Spielfeld geworfen und Leuchtraketen in Richtung Spielfeld abgefeuert. Auch andere pyrotechnische Artikel wurden teilweise im Innenraum entsorgt. Der Anpfiff des Regionalliga Nord-Spiels verzögerte sich dadurch um wenige Minuten, der Schiedsrichter schickte die Spieler von Anpfiff nochmal in Richtung Umkleidekabinen.


Nachdem das Spiel 17 Minuten lief, gingen die Gäste aus Lübeck durch ein Tor von Ahmet Arslan in Führung. Zehn Minuten später sorgte Philipp Sander für den Ausgleich. Nun brannten auch im Block 501 der Holstein Kiel-Fanszene, die sich beim heutigen Derby wieder hinter der „Anti HL“-Zaunfahne (eine gegen die Hansestadt Lübeck gerichtete Fahne) positionierten, ein paar Bengalische Fackeln. Später wurde von den Heimfans noch eine weitere Fackeln und Rauch entzündet.


Anders als die zuletzt die Polizei Dortmund beim Gastspiel von Hertha BSC im Westfalenstadion entschied sich die Polizei Kiel gestern nicht wegen der Pyroaktionen einzuschreiten. „Eine Festnahme von Verdächtigen hätte zudem den Einsatz von Polizeikräften im Zuschauerblock erfordert. Erfahrungsgemäß ein für alle Beteiligten, aber auch für Unbeteiligte gefährliches Einschreiten“, begründete die Polizei Kiel ihr zurückhaltendes Verhalten. Somit gab es, anders als in Dortmund, gestern in Kiel auch keine Großzahl von Verletzten. Laut Polizeiangaben blieb es beim gestrigen Derby weitestgehend ruhig. Zu nennenswerten Vorfällen bis auf die Pyroshows kam es nicht.


Den einzigen Treffer der zweiten Halbzeit erzielte Noah Awuku in der 63. Minute für die U23 von Holstein Kiel, die somit als Sieger vom Platz des Holstein-Stadions ging. Die Kieler Fans und die zweite Mannschaft feierten den Derbysieg im Anschluss noch mit einer lautstarken Humba, bei der ein Kieler Spieler auch einen Scheiß VfB Lübeck-Gruß in Richtung der Gäste anstimmte.

Die Holstein-Fanszene traf sich vor dem Spiel ab 11:00 Uhr an der Projensdorfer Sportsbar. Die Gästefans verabredeten sich hingegen am Stadion Lohmühle zum Frühschoppen und organisierten einen Konvoi mit Bussen in niedriger zweistelliger Anzahl in die Landeshauptstadt. Dort traten die Gästefans in einheitlichen grünen Mützen auf. (Faszination Fankurve, 17.11.2018)