Im Westfalenstadion empfing Borussia Dortmund gestern im Achtelfinale des DFB-Pokals den SV Werder Bremen, der einen Tag zuvor 120 Jahre alt wurde. Die mitgereisten Werder-Fans feierten den runden Geburtstag des eigenen Vereins mit einer großen Pyroshow vor Spielbeginn.
Hinter eine „Happy Birthday“-Fahne mit Werder-Wappen im Ehrenkranz wurde zahlreiche rote Bengalische Fackeln entzündet, nachdem die Ultràgruppen von Werder zuvor Schwenkfahnen hochgezogen hatten, damit sich die Pyrozünder darunter vermummen konnten. Die Polizei Dortmund suchte nach der Pyroaktion wieder nach verletzten Personen, die sich in der „Verletzten-Sammelstelle im Sanitätsraum Ost“ einfinden sollten.
Nachdem Borussia Dortmund zuletzt eine Perücke im Stil der Frisur von BVB-Spieler Axel Witsel in sein eigenes Merchandising-Sortiment aufnahm, hagelte es in den sozialen Medien bereits Kritik am BVB. Gestern folgte dann auch ein Spruchband auf der Südtribüne. Die Ultras von The Unity hielten zum Thema Afro-Perücke ein Plakat hoch, auf dem „Borussias Marketing: Haarsträuben und peinlich!“ geschrieben stand.
81.365 Zuschauer im Dortmunder Westfalenstadion sahen am gestrigen Abend einen regelrechten Krimi. Die Gäste aus Bremen gingen bereits in der fünften Minute durch Rashica in Führung. Reus gelang in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit der Ausgleich und die 2. Halbzeit blieb torlos, weshalb es in die Verlängerung ging. Und diese Verlängerung hatte es in sich. Pilisic brachte den BVB in der 105 Minute in Führung, doch Pizarro egalisierte diese Führung nur drei Minuten Später. Nochmal fünf Minuten später war es Hakimi, der den BVB wieder in Führung brachte, aber Harnik sorgte in der 119. Minute für das 3:3. Somit ging es ins Elfmeterschießen, bei dem mit Paco Alcacer und Philipp gleich die ersten beiden BVB-Schützen vergaben. Da die Werder-Spieler alle trafen, zog Bremen beim Tabellenführer der 1. Bundesliga ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein.
Die Pyroshow der Gästefans im Video:
Der überraschende Sieg der Norddeutschen sorgte für riesigen Jubel im mit 8.000 Werder-Fans gefüllten Gästeblock. Nachdem Kruse den letzten Elfmeter verwandelt hatte lief er und der Rest der Mannschaft zum nahegelegenen Gästeblock, um mit den eigenen Fans zu feiern, die es zu diesem Zeitpunkt beim Jubeln längst bis zum Zaun vorm Gästeblock geschafft hatten. Die BVB-Fans konnten sich am gestrigen Abend dann zumindest noch darüber freuen, dass die Straßenbahnen in Dortmund wegen der Verlängerung noch eine Stunde länger fuhren und nicht, wie teils in der Vergangenheit zeitig Betriebsschluss machten. (Faszination Fankurve, 06.02.2019)
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