07.04.2015 - RB Leipzig / 1. FC Nürnberg

RB Leipzig Anhänger wollten Stadion stürmen


Vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg wollten Anhänger von RB Leipzig nach Polizeiangaben das Stadion stürmen. „Der Versuch einiger RB-Fans sich gewaltsam Zutritt zum Stadion zu verschaffen“, soll demnach den Fußballnachmittag getrübt haben.

Genauere Angaben, wie viele RB Leipzig Anhänger am Sonntag gewaltsam ins ehemalige Zentralstadion gelangen wollten, konnte die Polizei Leipzig gegenüber Faszination Fankurve nicht machen. Insgesamt wurden am Sonntag 28 Fans nicht ins Stadion gelassen, da sie zu viel Alkohol getrunken hatten.

30.480 Zuschauer verfolgten das Spiel, 4.139 Fans drückten dem 1. FC Nürnberg die Daumen. 860 dieser Club-Fans reisten mit dem Sonderzug der Nordkurve an und erreichten Leipzig gegen 11 Uhr. Am Hauptbahnhof haben Nürnberger Fans nach Polizeiangaben Pyrotechnik gezündet und Flaschen auf Polizisten geworfen. Anschließend wurden die Fans mit Bussen zum Stadion gebracht.

Die Plakate der Aktion der Club-Fans in der Nacht von Freitag zu Samstag (Faszination Fankurve berichtete) wurde von der Stadtreinigung bereits am Samstag wieder entfernt. Die Polizei ermittelt wegen unerlaubtem Plakatieren.

Neben den Club-Fans, die mit dem Sonderzug anreisten, kamen etwa 50 Busse mit Gästefans und zahlreiche Autos nach Leipzig. Am Eingang zum Gästeblock drückten Nürnberger Fans gegen die Gitter, da die Kontrollen lange dauerten. Die Polizei schritt ein und berichtet im Nachhinein von Tumulten. Club-Fans sprechen hingegen von "menschenunwürdigen Verhältnissen" am Eingang zum Gästeblock.

Die Nordkurve Nürnberg organisierte im Stadion eine Aktion unter dem Motto „Glubb Against The Machine“. Neben dem Spruchband mit diesem Motto trugen fast alle anwesenden Nürnberg-Fans rote Folien-Ponchos. Die Nordkurve wurde von befreundeten Fans aus Wien und Brescia unterstützt. Ein Spruchband mit der Aufschrift „Scheiss RB“, zusammengeflickt aus mehreren Teilen, fand ebenfalls den Weg in den Gästeblock. Ebenso eine Fahne mit der Aufschrift "Judas Shoukry". Shoukry ist Pressesprecher von RB Leipzig und war zuvor bei Rapid Wien tätig. Die Fans von Rapid Wien pflegen seit Jahren eine Freundschaft nach Nürnberg. Zum 1. Juli wird Shoukry in Leipzig von Florian Schmolz, bisher in der Chefredaktion der Sport Bild im Axel-Springer-Verlag tätig, abgelöst. Shoukry wird zu Red Bull Salzburg wechseln. Die Nürnberger Ultras sind mit ihrem Auftritt sehr zufrieden: "Wir dürfen verdammt stolz auf unsere Kurve sein", heißt es auf dem YaBasta-Blog. Dort zeigen sich Ultras aus Nürnberg zufrieden mit den Protesten im Stadion, der Organisation des Sonderzugs und sind froh, dass sie sich nicht für einen Boykott des Spiels in Leipzig entschieden haben.

Nach dem Spiel stellte die Leipziger Polizei noch einige Straftaten fest und nahm deswegen die Personalien mehrerer Fußballfans auf. (Faszination Fankurve, 07.04.2015)






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